Beiträge von Druckerpapst

    Ich will es mal so ausdrücken. Selbst nach 3 Jahren Lehre war ich noch lange kein fertiger Drucker. Das Meiste habe ich erst die Jahre darauf gelernt. Und eigentlich hört man damit auch nie so wirklich auf.


    Anderes Thema war auch, dass wir in der Branche laut einer Umfrage Fachkräftemangel haben (wenn ich mich recht erinnere haben über die Hälfte der Betriebe Schwierigkeiten, offene Stellen adäquat zu besetzen). Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass das zum Teil auch mit schlecher, untertariflicher Bezahlung zusammenhängt.

    Das mit dem Fachkräftemangel kann ich mir inzwischen durchaus vorstellen. Ich selber kenne eine ganze Menge Drucker die die Branche inzwischen verlassen haben (so wie ich ja auch).
    Das hängt aber nicht nur an der Bezahlung, sondern auch sehr viel an den Arbeitsbedingungen in der Branche.

    Ein Blick in dir Stellenangebote der Jobbörse hilft.
    Gut jeder Zehnte bietet laut Ausschreibung eine Bezahlung nach Tarifvertrag.
    Tendenz?
    Also uns sind dies Jahr schon 3 gute Leute abgewandert die jetzt Tarif bekommen.

    Habe deinen Rat befolgt und einen Blick auf die Stellenangebote geworfen und es stimmt.
    Fast überall steht "Bezahlung nach Tarif IGZ". ;)


    Ernsthaft, ich kenne lediglich einige sehr wenige Verpackungsdruckereien, die sich diesen "Luxus" erlauben können, den Drucktarif zu zahlen.
    Ich bin mehr als froh, dieser Branche inzwischen "entkommen" zu sein. Mein Verdienst ist jetzt besser als je zuvor und es ist endlich eine Wertschätzung für das Geleistete gegeben.

    Würde sagen bei mir die Nilpeter MO mit Flexo-, Sieb- und Offsetdruckwerken in Kombination.
    Die Maschine war im Einsatz als UV-Etikettenmaschine incl. Stanze, Gitterentnahme und Aufwicklung.


    Auch die Goebel Optiforma UV (ebenfalls im Etiketten Bereich) kennt vielleicht nicht jeder. Ebenfalls mit Stanze,Gitterentnahme und Aufwicklung.


    Im Offset-Bereich war da eine Roland 700 2-Farben mit Lack, die ich recht ungewöhnlich fand. Für die Aufträge (Medizinische Faltschachteln) reichten die 2 Farbwerke aber halt aus.

    @Gutenberg69 :


    Das tut mir leid für dich.
    Und das so kurz vor Weihnachten ist immer bitter.
    Mit dem Plan B hast du recht, der sollte immer existieren. Naheliegend wäre beruflich wohl der Maschinen- & Anlagenführer oder die Produktionsfachkraft.
    Gesucht wird viel in den Pflegeberufen, LKW & Bus Fahrer sowie Sicherheitsbranche. Nur die Bezahlung ist da natürlich sehr mau.
    Wünsche dir trotzdem ne frohe Weihnacht!

    Das Vorgehen mit der Bekanntgabe der Schichten kenne ich nur zu gut, habe ich selbst in einigen Buden erlebt. Bei einerFirma wurde uns auch erst am Freitag mitgeteilt ob wir Samstag arbeiten müssen.
    Das mit den Pausen finde ich bedenklich, allerdings hast du in der aktuellen Branchenlage wohl nur die Wahl zwischen "die Kröte schlucken" oder aber "nörgeln" um dann (wahrscheinlich) gefeuert zu werden.
    Am Ende liegt es wohl bei dir, ob du die Gegebenheiten akzeptierst oder eben nicht. Da wird dir keiner helfen können, vermute ich.


    Übrigens: Ohne Pause kenne ich auch. Uns wurde in dem Betrieb damals erzählt: "Es ginge ja garnicht anders. 3 Schichten / 40 Stunden also 3x8 Stunden am Tag. Wo soll da die Pause reinpassen?" 8o Tja.... ?(

    Ab 300g aufwärts habe ich nur 2 Abstreifer (die Äußeren) drauf gepackt, die mittleren einfach zurückziehen. Habe diese "Blech-Abstreifer"(keine Ahnung wie die richtig heissen) genommen und zwar mit 4 "Blechen" pro Abstreifer.
    Luft hoch und eventuell die Sauger prüfen.

    @golrab :


    Wenn der Farbhersteller den Farbton nochmal neu koloriert hat, mit anderen Pigmenten, existiert auch eine neue (also 2.) Bestellnummer. Jedes Rezept wird im System neu angelegt und bekommt eine neue Nummer.
    Das müsste sich doch eventuell noch nachvollziehen lassen bei euch im Hause.


    Ansonsten halte ich die Idee mit dem Lackieren für die Beste um einer möglichen Veränderung der Farbe nach dem Druck entgegenzuwirken. Allerdings müsste die Farbe (die Farben) dann neu koloriert werden und zwar lackiert.

    Ich hab´s schonmal irgendwo hier geschrieben im Forum.
    "Insolvenzantrag in Eigenverwaltung" ist die letzte Verarsche und gehört dringend abgeschafft.
    Wenn diese Leute Ahnung hätten, wäre das Unternehmen nicht in so einer Lage.
    Das die selben Trottel dann einfach weiter rumdödeln dürfen ist echt unglaublich und generell nicht vermittelbar.

    Grundsätzlich ist es immer Möglich, das sich eine Farbe noch verändert in der Dose.
    Ich habe zwar in der Hauptsache wasserbasierte Flexodruckfarben koloriert, aber auch da weiß ich aus Erfahrung, das sich Farben nach gewisser Lagerzeit noch verändern können.
    Grundsätzlich halte ich garnix davon, Farben nur nach LAB-Werten zu fahren oder zu kolorieren. Kleinste veränderungen in der Farbschichtdicke können zu gravierenden unterschieden im Delta E führen.
    Somit lässt sich auch erklären, das sich der Delta E nach dem Wegschlagen noch zum negativen verändert. Die Farbe trocknet, die Pigmente legen sich und der Wert verändert sich.
    Je nach Farbton kann das mehr oder weniger deutlich ausfallen. Jeder kennt diesen Effekt wahrscheinlich vom Drucken von Violett oder Dunkelblau (Reflexblau), wo man die Veränderung sogar optisch wahrnehmen kann.
    Eure Abweichungen auf dem Bogen werden wahrscheinlich ebenfalls auf leichte Dichteunterschiede zurückzuführen sein. Verändere ich die Dichte, verändert sich der Delta E. Die Dichte auf dem Bogen ist ja nie 100% Identisch.


    Nun zur Möglichen Lösung:
    Leider kenne ich die genauen Farbtöne nicht um die es geht. Es gibt aber von Seiten des Farbherstellers die Möglichkeit, die Farben mit anderen, sagen wir mal weniger anfälligen Pigmenten, zu kolorieren.
    Als Beispiel ein Orangeähnlicher Ton kann entweder aus Pigment Gelbrötlich und Pigment Rot oder aber mit einem Pigment Gelbrötlich und Pigment Orange koloriert werden.
    Selbst Pigment Gelbrötlich gibt es schon mehrere zur Auswahl. Die Farbe würde dann (wahrscheinlich) teurer, aber ließe sich eventuell weniger anfällig für spätere Farbveränderungen kolorieren.
    Hilfreich wäre es in diesem speziellen Fall den Andruck durch einen Fachmann vom Farbhersteller begleiten zu lassen.
    Das speziell das Gelb beim Trocknen anfällig ist, ist für mich keine große Überraschung. Auch beim kolorieren traten dort bei mir im Delta E recht häufig Veränderungen auf.

    Wir kenne ja die Umstände nicht, noch nicht mal den Wortlaut des Urteils, also was sollen wir hier jetzt spekulieren?
    Bisher haben wir nur die Aussage des Druckereichefs aus einer Zeitung.
    Und mit Verlaub, der würde sich auch sicher nicht hinstellen und sagen: "Wir sind insolvent, weil ich schlecht gewirtschaftet habe" oder sowas.
    Also worum geht´s hier?
    Wir wissen quasi nix!

    Im Artikel steht, die Druckerei hat den Rechtstreit (in 1. Instanz) verloren, wahrscheinlich nicht ohne Grund nehme ich mal an.


    Genauere Hintergründe kenne wir alle nicht , von daher sollte man die Spekulationen vielleicht lieber sein lassen.
    Das eine Druckerei in die Insolvenz rutscht, ist (gerade in den letzten Jahren) generell nichts ungewöhnliches.
    Wir alle wissen auch, das volle Auftragsbücher kein Indiz für ein gesundes Unternehmen sind.


    Trotzdem wünsche ich den betroffenen Mitarbeitern natürlich, das alles wieder gut wird.