Beiträge von Cyberfisch

    Nach 3 Jahren haben solche Produkte ihre Halbwertzeit aber auch erreicht, oder?

    Meine Erfahrung geht dahin, dass vor allem junge Firmen auf aufwändigere Designdetails wie farbige Kanten stehen. In der Übermotivation des Neubeginns (oder auch durch schlechte Beratung) werden dann oft zu grosse Auflagen bestellt. Wenns die Firma in fünf Jahren überhaupt noch gibt, ist die Chance gross, dass die bei der Firmengründung gedruckten Businesskarten immer noch verteilt werden.

    Cyberfisch wie alt sind eure Muster denn? Irgendwann löst sich der Kleber nun Mal

    So ab 3 Jahren beginnt die Alterung, wahrscheinlich trocknet die Verleimung aus.

    Das Altern, auch Austrocknen der Leimkapillaren, wird auch werkseitig bekannt sein. Darum wird Multiloft luftdicht in Plastiksäcken geliefert und auf der Bedienungsanleitung ist festgehalten, dass die Bogen immer sofort wieder verpackt werden müssen.

    Im Einzelfall und je nach Bestellmenge wird man Multiloft beim einen oder anderen Anbieter sicher günstiger beziehen können. Aber ein Preiswunder ist nirgends zu erwarten. Geile Sachen haben ihren Preis, warum sollte der Hersteller eines konkurrenzlosen Produkts seine Ware verscherbeln?

    Die Alternative zu Multiloft ist, die Karte selbst zu kaschieren mit Zug und Gegenzug. Kaschieren ist wahrscheinlich günstiger als das teure Papier, braucht aber das innerbetriebliche Knoffhoff.

    Übrigens: Nach meiner Erfahrung ist Multiloft auch nicht das Gelbst vom Ei. In unserem Musterarchiv beginnen sich die alten Multiloft-Karten wieder in ihre Einzelblätter zu fächern.

    Wie schon geschrieben, ist in Wiesloch ein Technologie-Park im Aufbau. Sicher gut für die Region und für die dortigen Arbeitsplätze, wenn nicht nur auf ein Industrieprodukt gesetzt wird.

    Aber ich finde bemerkenswert, dass Heidelberg den Glauben an den Absatzmarkt "Europa" verloren hat und dasr Markenzeichen "Made in Germany" sausen lässt.

    Heidelberg vollzieht, was eigentlich alle wissen: Beim Druckereiensterben in Europa ist kein Ende zu erwarten.

    Von einem Heidelberg-Aussdendienstler habe ich diesen Sommer das Update erhalten, dass in Wiesloch ein Tech-Park à la Silicon-Valley entsteht. Und die Heidelberg eigene Giesserei in DE ihr Knoff Hoff auch Drittfirmen anbietet.

    In den Pressearchiven ist zu finden, dass 2020 30 % aller Heidelberg-Druckwerke aus China geliefert worden sind, Tendenz steigend.

    Dass zwei Jahre später das China-Werk Hauptwerkstätte sein soll, überrascht mich und ich erfahre gerne Näheres dazu.

    Update:

    Hatte neulich ein Gespräch mit einem Heidelberg-Sachbearbeiter: Nur noch wenige Heidelberg-Maschinen sind made in Germany. Wie Heidelbergianer meint, wird es die XL sein, welche noch nicht in China produziert wird. Wobei China-Maschinen nicht schlechter sind als die in Deutschland gebauten. Für China gilt die Faustregel, nördlich von Peking Produziertes = top, südlich davon = Flop.

    Hallo Martin und Mutter

    Ihr beiden habt ein bisschen recht, aber eigentlich ist fast alles falsch.

    Grundfalsch ist, ein 16 k Internetfoto für den Druck zu verwenden. Im Einzelfall mag das qualitativ genügen, aber generell haben Internetfotos bei Wiedergabe im Druck in der Grösse 1:1 eine zu geringe Auflösung: Auflösung von Fotos fürs Internet 72 ppi, Mindestauflösung für eine "mässige" Wiedergabe im Druck 150 dpi, für eine sehr gute Wiedergabe 250 bis 300 ppi.

    Um ein schlecht aufgelöstes Internetfoto im Druck nicht pixelig erscheinen zu lassen, ist durchaus valabel, das Foto pixelmässig aufzublähen. Das Foto wird dadurch aber nicht besser. Wenn nur eine geringe Bildinformation vorliegt, wird diese durch das Teilen von Pixeln nicht besser. Nur die Übergänge von Pixel zu Pixel werden weicher.

    Falsch ist, ein PNG-Bild in ein JPG-Bild zu konvertieren. Bei beiden Datenformaten geht beim Konvertieren oder Neuspeichern Bildinformation verloren, weil diese Datenformate die Bildinformation bei jedem Speichervorgang neu komprimieren. Wenn konvertieren, dann in ein verlustfreies Datenformat wie TIF, PSD oder EPS.

    Datenkonvertierung macht man mit dem Photoshop, ebenso das Aufblähen von schlecht aufgelösten Fotos. Wie eine Grafikdesignerin auf die Idee kommt, Datenkonvertierung mittels Bildschirmfoto zu machen, kann ich nicht nachvollziehen.

    Wenn schon ein schlecht aufgelöstes Internetfoto digital gedruckt werden soll, braucht dieses eigentlich nicht aufgebläht zu werden. Moderne Druckersteuerungen wie das Fiery-RIP, welches an den meisten Profimaschinen angegliedert ist, können grobe Pixeligkeit automatisch mindern. Der Drucker muss nur das entsprechende Steuerelement beim Fiery aktivieren.

    Hier bei uns im Betrieb versuchen wir, angelieferte Daten von nicht Grafikprofis mit dem Fiery-RIP möglichst zu verbessern. Nicht jeder ist ein Photoshopper und auf heimischem unkalibriertem Bildschirm ist oft nicht abschätzbar wie ein Foto gedruckt aussieht. In der Regel erscheinen Laienfotos gedruckt zu dunkel, weil diese auf meist zu hell eingestellten Bildschirmen bearbeitet werden.

    Daten von Grafikern und Designprofis verbessern wir nicht. Da finden wir auch das Klickfeld für die Pixelverbesserung nicht. Ein Gut zum Druck muss genügen, damit der Profi die Unzulänglichkeiten seiner Daten selber beheben kann.

    Ich hoffe, mit diesen Erläuterungen den Familienfrieden von Mutter und Sohn zu stabilisieren. Eigentlich hat ja der Sohn recht, aber auf das Finden der Pixelsteuerung in der Druckerei würde ich mich als Mutter nicht verlassen.

    Einfach etwas wo das Selbstdurchschreibepapier eingezogen wird und auch wieder knitterfrei rauskommt.

    Wenn du dich verbessern willst, kommst du nicht um eine grössere Investition rum. Neben knittern und rollen kennst du bestimmt auch knautschen, Fehl-, Schräg- und Doppelbogen bei deiner Xerox. Alles Fehler bedingt durch den Friktionsbogeneinzug bei einfachen Druckern. Saugbandanleger, Bogenausrichtung, Verzugausgleich, Glättwerk, Rückfeuchtung usw. gibts nur ab 5-stelligem Bereich. Dafür kannst du hinten an der Maschine einen Stapel entnehmen, welcher auch maschinell weiterverarbeitbar ist.

    Die neuen Konica Minolta Accurio-Maschinen sind sehr gut für dünnes Papier, aber es braucht auch hier viel Erfahrung des Druckers, damit Qualität produziert wird. Von Büromaschinen für die Druckproduktion halte ich nichts. Die mögen vielleicht im Einzelfall genügen, aber eine über die Zeit stabile Produktion mit reproduzierbarer Qualität ist auf diesen Maschinen nicht möglich.

    Die Risographen kenne ich aus eigener Erfahrung nicht. Aber auch diese Maschinen haben Friktionsanleger mit wahrscheinlich den gleichen Problemen wie Bürodrucker mit dünnem Papier. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass dünne Papiere die Risographie-Farbe nicht genügend schnell einschlagen bzw. dass kleine, feine Schriften auf den Beipackzetteln durch die Risographie-Rasterung nur noch schlecht oder gar nicht mehr lesbar sind.

    Vom Kauf einer kostengünstigen Gebrauchtmaschine rate ich ab. Die sind meist ab 5 Jahren zu haben, im westlichen Europa ist der Service und Ersatzteile für Digitaldruckmaschinen aber nur 5 bis 7 Jahre ab Erstaufstellung garantiert.

    Ja, mag sein, dass die Papierqualität schlechter geworden ist. Aber Printarti schreib, dass Papiere von verschiedenen Lieferanten und unterschiedliche Grammaturen, vor allem ab 200 gm,2 betroffen sind. Zumindest bei dem, was auf der Achse Portugal, Frankreich, Deutschland, Skandinavien produziert wird, habe ich auch während der diversen Krisen keine Qualitätsmängel feststellen können.

    Interessant zu wissen wäre, ob von den verschiedenen Lieferanten unterschiedliche Papiersorten betroffen sind oder nur das einseitig gestrichene Papier. Wenn nur das einseitig gestrichene Papier vom Problem betroffen ist, kann es durchaus sein, dass unterschiedliche Lieferanten unter unterschiedlichen Sortennamen gleichwohl das gleiche Papier liefern. Bei Nachfrage geben in der Regel alle Papierlieferanten Auskunft, aus welchem "Topf" ihr Papier stammt und unter welchen anderen Markennamen das Papier bei der Konkurrenz verkauft wird.

    Wenn jedoch die unterschiedlichsten Papiersorten vom Problem betroffen sind, ist die Ursache wohl in der Druckerei zu suchen. Aber auch hier, jeder Papierlieferant hat seine Mitarbeiter, welche vor Ort zur Problemlösung helfen. Man muss diese Leute nur aufbieten.

    danke, aber da ist mein chef leider dagegen auf hartmetall umzusteigen... (...)

    Das ist also das Problem: Chef und Hartmetallmesser passen nicht zusammen.

    Ich weiss noch etwas anderes, was gar nicht zusammenpassen will: Polar-Schnellschneidemaschinen, das Beste vom Besten und unscharfe Küchenmesser.

    Ich empfehle dir, Matthias, auf Hartmetallmesser umzusteigen. Widia-Messer oder Klingelnberg-Messer (die besten, wenns diese noch gibt), sind zwar schweineteuer, aber man spart sich auch eine Menge Schleifkosten, weil diese viel länger halten.

    Bis vor ein paar Jahren hatten wir eine Polar 76 EM (Jahrgang 1983) laufen, anfangs mit normalen Messern. Da hats uns auch regelmässig den Bruchbolzen rausgehauen. Am Bolzen hat man deutlich gesehen, wie der Riss nicht auf einmal entstanden, sondern kontinuierlich gewachsen ist. Seit wir Hartmetallmesser eingesetzt haben, anfänglich Occasionsmesser, hats nie mehr geknallt.

    Auf unserer neuen Polar N78 haben wir auch Hartmetallmesser. Wenns Zeit wird für den Messerwechsel, kanns schon mal sein, dass bei hartem Schneidegut der Schnittvorgang angehalten wird. So, wie etwas zwischen die Fotozellen käme.

    Hat deine Polar 78XT auch so einen elektrischen Überlast-Schutz? Wenn ja, kann es nicht das Messer oder das Schneidegut sein, welches den Bruchbolzen bersten lässt.

    Das ist mir schon klar. Auf der anderen Seite gibt es scheinbar keine Firmen mehr für die älteren Maschinen. Die alten Hasen gehen immer mehr in den Ruhestand, da müssen andere Lösungen her. Oft kennen die Firmen viel besser ihre alten Maschinen als die üblichen Transportunternehmen.

    Warum kaum mehr eine Transportfirma solche Transporte durchführen will, hat seinen Grund auch darin, dass für einen solchen Umzug ein Trägertrupp nötig ist. 80 volle Setzkästen verladen, 2 Gassen abbauen, Andruck- und Kniehebelpresse irgendwie mobilisieren... Da ist Gewicht im Spiel. Und da historische Druckereien selten in einer ebenerdigen Industriehalle angesiedelt sind, kann schon eine einzelne Stufe oder eine zu schmale Türe ein erhebliches Problem darstellen.

    Welche Transportfirma hat noch einen erfahrenen Trägertrupp? Und wer kann einen solchen Umzug noch bezahlen? Rechne: 4 Träger, 2 Fahrer, 1 Lkw, 1 PW, 3-5 Tage Abbau, Transport und Wiederaufbau.

    Hast du ein Hartmetallmesser oder das normale Stahlmesser in der Maschine?

    Wie alt ist die Maschine? Wird täglich 8 Stunden darauf geschnitten?

    Aber eigentlich ist das Nichtdurchschneiden des untersten Bogens nichts Aussergewöhnliches. Ein paar Tipps habe ich jedoch bereit, um dieses möglichst zu vermeiden.

    Ich verstehe, warum die Firma Fels abgesagt hat. Historische Maschinen umziehen braucht ganz anderes Knoffhoff als moderne Maschinen, die in Baugruppen und mit definierten Hubpunkten zerlegt und transportiert werden können.

    Frag doch mal bei einigen Gutenberg-Museen nach, wer ihre historischen Maschinen transportiert und einbringt. Wenn ein Museum seine Aufgabe richtig versteht, wirst du Auskunft erhalten.

    In einem ersten Schritt würde ich von Hand einen Bogen dicht unter dem Sensor durchführen. Dann siehst du, ob der Sensor überhaupt funktioniert. Tut er dies nicht, kommt Schritt zwei, den Sensor putzen. Hoffe, es bleibt bei diesen beiden Schritten, ab Schritt drei wird's wahrscheinlich kosten...

    Brauchst Nen ziemlich kleinen Drehmoment, glaube die kriegen nur 20Nm

    Soviel ich aus dem Stand heraus meine, braucht es keinen Drehmomentschlüssel.

    Was es hingegen braucht, ist das "Andrückwerkzeug", welches zu jeder Maschine geliefert wird. Ist das beim Maschinenwerkzeug noch zu finden (zylinderbreite Traverse, welche beidseitig in den Druckzylinder geschraubt werden kann)? Wenn dieses nicht mehr zu finden ist oder die Schraubbohrungen für dieses Werkzeug im Zylinder (geschützt durch Kunststoff-Maden) zugepappt sind, wird es schwierig.

    Seit ihr euch sicher das es speziell am Rollenoffset liegt. Sehe das ein wenig anders, gerade die Rollen sind doch billiger als vorgeschnittene Stapel. Deswegen haben wir die meisten Maschinen auf Rolle umgestellt. Desweiteren laufen die Maschinen gefühlt auch Stabiler

    Klar, kann der Bogendruck mit dem Rollendruck nicht mithalten. Klar, kann der Rollendruck aber auch mit dem Bogendruck nicht mithalten. Alles hat seinen Platz.

    Nein, Karsten, die Lösung ist ganz anders:

    Sommerzeit, Ferienzeit, Ferienaushilfe an der Maschine, Checkliste für die Wendung nicht auffindbar, Aushilfe versuchts dennoch aus der "Erinnerung", unschönes Geräusch aus der Maschine, Heidelberg kommt...

    Weil die Bruchgefahr mit der manuellen Umstellung durch Bedienerfehler gross war, hat Heidelberg in den letzten Baujahren die GTOs nur noch ohne Wendung angeboten. Mit der SM52 stand ja die automatische Umstellung bereit und der Preisunterschied zwischen GTO und SM52 war nicht mehr sehr bedeutend.

    Wie Print Instructor und die anderen Mitschreiben auch, würde ich sehr raten, die Finger vom Versuch einer Selbstreparatur zu lassen. Ich gehe sogar noch weiter und meine, dieses Problem gehört in die Hände von Heidelberg. Welche Garantie kann ein "versierter (Ex)Techniker von Heidelberg" geben, wenn die vermeintliche Reparatur die Maschine "in die Presse stecken" lässt?