Beiträge von Robert Kleist

    Auf der Präsenz des genannten Studienganges bei FB irritiert mich das Bild vom Semesterbeginn am 4. Oktober 2016.

    Fast alle erscheinen sehr, sehr jung. Wahrscheinlich ohne vorangegangene Lehre oder gar Meisterausbildung.

    Wenn die örtliche Berufsschule der Drucker im dritten Lehrjahr zur Firmenbesichtigung vorbeikommt, sieht die Klientel ähnlich aus.

    Die Druckbranche in Deutschland hat sich in den letzten 15 Jahren halbiert.

    Ich habe das Gefühl, Berufsschulen wie Hochschulen haben diesen Konsolidierungsprozess nicht mitgemacht und suchen verwzeifelt Absolventen...

    Da mich als Drucker die Thematik sehr interessiert haben wir bei uns relativ viel getestet und probiert.

    Mein (natürlich subjektives Fazit):

    Lohnen tut sich die Umstellerei erst bei mehreren Maschinen, d.h. die monatliche Summe für IPA sollte möglichst größer 1.000 EUR sein.

    Ansonsten lohnen sich die anfallenden Kosten für Tests, Wechseln und Reinigen an den Maschinen im Vergleich nicht.

    Das ganze würde ich mehr als Qualitätssiegel und Marketinginstrument hinsichtlich Öko-Kunden betrachten.

    Positiv ist zu der erzieherische Aspekt der Drucker zu bemerken.

    Es wird ein "mehr" an Prozesssicherheit und exakter Arbeit verlangt. Das bedingt aber unbedingt einen Vorgesetzten, der

    a) Ahnung von der Materie besitzt
    b) bereit ist, diesen Prozess einzuführen und seine Drucker "mitzunehmen"

    Grüße, Robert Kleist

    @'basser

    Danke für das Einstellen des Links.

    Besonders empfehlenswert sind die Kommentare auf den Zeitungsartikel. Eine komplett andere Sichtweise.

    Wer schon einmal einen Sanierungsversuch in unserer Branche von selbsternannten "BWL-Experten" erleben "durfte", dem wird schnell klar, wer hier Schwarze Karten hat.

    Leiden tun wie immer die Beschäftigten - für welche nicht einmal Geld für eine Transfergesellschaft zur Verfügung ist.

    Die Anzugträger des "Investors" und der "Sanierer" haben bestimmt alle ihre Prämien bekommen...

    Robert Kleist

    Im neuesten bindereport (Printausgabe) steht zum Thema geschrieben, dass die Geschäftsführerin, Frau Weiß-Weber, jetzt das Unternehmen ebenfalls verlassen hat.

    Da sie diese Position erst seit März 2016 ausübte, erscheint diese Meldung zumindest merkwürdig.

    Wer hat Näheres gehört?

    @MarvinB

    Wir nutzen auch das Gerät von Prüfbau.

    Im Umgang mit Kunden sollte man das allerdings nicht zu hoch bewerten, ähnlich wie die ganzen ISO Normen. Wenn dem Kunden die Farbe nicht gefällt, ist es sehr schwierig mit einem in der Norm liegenden dE zu argumentieren...;-)

    Ähnlich sieht das mit dem Farbabrieb aus. Entweder der Bogen lässt sich vernünftig weiterverarbeiten oder eben nicht...

    Fazit: für den internen Gebrauch ganz gut, aber die "vorgegebenen" Werte taugen nur für Theoretiker.

    Robert Kleist

    @falzer-jk

    Nun ja, jetzt ist die "Stürtz GmbH" in Insolvenz gegangen, vor ein paar Monaten war es "Phoenix Print"...

    Ein Schelm wer Böses dabei denkt.

    Wenn ich im Beitrag vom DD schon lese, "Experten für Sanierung" könnte ich einfach nur ko...

    Ich kenne kein einziges Beispiel aus der Druckbranche, wo "BWL Experten" ohne Fachwissen einen Betrieb aus der Insolvenz geführt und positiv ausgerichtet haben.

    Im Gegenteil, die "Experten" haben kurzfristig alle noch mögliche liquide Masse herausgezogen und sich dann vom Acker gemacht.

    Mit der Wandlung des alten "Industriemeister Druck" hin zum "Industriemeister Printmedien" und der damit wegfallenden praktischen Meisterprüfung hat der übergeordnete Verband der Branche einen Bärendienst erwiesen.

    Jetzt sind schicke Präsentationen und "Projektarbeiten" angesagt, welche in Heimarbeit erstellt werden.

    Warum denn sollte ein "Industriemeister Printmedien" denn auch drucken sollen?! Er soll ja "managen"...

    Wenn es nicht so traurig wäre...

    Gestern ist wieder eine Tarifrunde in der Druckindustrie gescheitert.


    Mich würde mal interessieren, wer in einer BOGENoffsetdruckerei arbeitet, welche im Bundesverband Druck gebunden ist und geltenden Tarif für alle bezahlt.

    Oder wird hier hauptsächlich für den Rollenoffset/Tiefdruck verhandelt?

    Beste Grüße, Robert Kleist

    @'DerBlaue

    Der Drucktechniker ist eindeutig auf organisatorische Bereiche ausgerichtet. Von "Technik" an sich bekommst Du fast nur theoretisches Wissen vermittelt - und auch nur solches wird in der Prüfung verlangt. Du musst also weder drucken noch gestalten:-)

    Vom Medienfachwirt wie "Industriemeister" Printmedien würde ich abraten. Nach der Abwicklung des alten Industriemeisters Druck mit einer praktischen Prüfung sind hier meines Erachtens einjährige, sehr, sehr flach strukturierte Weiterbildungen auf den Markt geschwemmt wurden.

    Da ist der Techniker schon deutlich solider und nützlicher.

    Robert Kleist

    @ thomas.drucker

    Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit wird aber sehr selten bezahlt. Eine über dem Durchschnitt der Mitbewerber am Markt liegende Lieferfähigkeit bei Dispersionsbindungen schon. Unser Binder ist im Schnitt zwei Schichten, in Spitzen in drei Schichten mit diesen Produkten ausgelastet - durchgängig Verlagsbranche. Schnellschüsse in Verbindung mit optimaler Aufschlagfähigkeit, wie sie eben nur Dispersion bietet. Aber jeder muss seine eigenen Alleinstellungsmerkmale entwickeln. Im Preiskampf der klassischen PUR Bindungen mischen wir nicht mit. Gute Reise dabei...

    @'FuxXXX

    Wenn Du ein derartig komplexes Thema als Drucker behandelst, sollte dies doch in der Schule vermittelt werden, oder?!

    Grüsse, Robert Kleist

    @ Thomas.drucker

    "Zur Klebebindung: Kaltleim wird nur noch selten gemacht."

    Mag sein, weil dazu etwas mehr Erfahrung gehört, als Hotmelt auf den Blockrücken zu schmieren...:-) Wir haben Inline Dispersion mit HF und Dreimesserautomat am Klebebinder. Die Verlagsbranche schwört auf Dispersion wegen des sehr guten Aufschlageverhaltens. Für uns ein Alleinstellungsmerkmal, da dies kaum jemand anbietet.

    Grüsse, Robert Kleist - der die Weiterverarbeitung auch als überzeugter Drucker spannend findet.

    Hallo Natha,

    im Link findest Du den Rahmenlehrplan für Berufsschulen im Bereich Offsetdruck für Baden Württemberg für alle drei Lehrjahre. Da kannst Du sehen, wo noch Lücken sind.


    Zur Vorgehensweise an der Schule. Der Vertrauenslehrer wird nicht viel helfen, da er auch angestellter/verbeamteter Lehrer ist. Helfen tut nur Druck der Firmen an die Schullleitung!

    Beste Grüße, Robert Kleist

    Hallo Natha,

    das ist echt ein Hammer! 2. und 3. Lehrjahr in einer Klasse?!

    Lass Dir das nicht gefallen. Gehe zu Deinem Chef, welcher sich beim Schulleiter direkt beschweren soll. Wir als Firmen haben mehr Einfluss auf die Schulen als man denkt. Wir als Unternehmer zahlen Steuern um die Schulen bzw. Lehrer zu bezahlen!

    Das Ganze hört sich als verzweifelte Maßnahme der Schule an, die beamteten Lehrer noch irgendwie mit Stunden zu versorgen, ohne Rücksicht auf die Schüler. Wenn das bei meinen Azubis so wäre, würde ich am nächsten Tag in der Schule auf der Matte stehen...

    Ich könnte Dir mit akuellen Unterlagen aus Baden Würtemberg aushelfen. Nutzt Dir das etwas?

    Lass Dir nichts gefallen!

    Beste Grüße, Robert Kleist

    Vor allem würde mich interessieren welche Qualifikation die heutige Geschäftsführerin besitzt um ein angeschlagenes Unternehmen der Druckbranche mit 300 MA zu führen und zukunftsträchtig auszurichten.

    Die Dame hat sich früher bei zwei großen Herstellern im Druckmaschinenverkauf versucht...

    Ist ja fast das Gleiche wie eine Druckerei zu leiten...

    Manchmal fehlt mir in der Branche wirklich der Glaube...

    Robert Kleist

    Diese Thematik hat ein Janusgesicht.

    Auf der technischen Seite die unbestreitbaren Vorteile. Hoher Glanz der Farben, keine Wartezeiten bei der WV, kaum Puder notwendig und die hervorragende Bedruckbarkeit von Naturpapieren.

    Klar, dass Kunden und Mitarbeiter diese Technologie mögen…

    Genau das sind auch meine Erfahrungen damit. Wir haben uns aber letztendlich entschlossen wieder im „normalen“ Offsetbereich zu investieren.

    Warum?

    Neben den technischen Vorteilen welche mich als Drucktechniker begeistern muss ich aber als Prokurist auch die andere Seite der Medaille betrachten - nämlich die Kostenseite.

    Ich habe höhere Investitionskosten, höhere Kosten für Verbrauchsmaterialen wie Farben, Waschmittel und Gummitücher. Die Ersatzkosten für UV-Lampen, Reflektoren und Farbwalzen sind ebenfalls nicht zu unterschätzen.

    Der Stundensatz ist also höher als bei der vergleichbaren Offsetmaschine.

    Wer zahlt mir das heute?!

    Der klassische Akzidenzkunde welcher begeistert ist, dass er seine Aufträge auf Naturpapier jetzt einen Tag zeitiger bekommt?!

    Wir haben es jedenfalls nicht geschafft, die definitiv entstehenden höheren Kosten auf die Kunden umzulegen. Und nur zum Selbstzweck produzieren wir nicht.

    Fazit für mich:

    Spannende Technologie, welche ich aber auch verkauft bekommen muss. Bei Bestandsaufträgen mit einer durchschnittlichen Marge halte ich es für sehr, sehr schwierig kostendeckend zu produzieren.

    @ Thomas

    Habe beide Fragen so interpretiert, dass es um Inhalte ging. War dann wohl mein Versehen.

    Ich habe im vergangenen halben Jahr einen Meister (Buchbinder) und einen Drucktechniker eingestellt, welche ihre Weiterbildung in München absolviert haben.

    Dort ist das Thema frei und die Arbeiten werden inhaltlich wie stilistisch von Lehrkräften betreut. Wie das woanders läuft, kann ich natürlich nicht sagen. Ich empfinde diese Vorgehensweise aber sehr positiv.

    Für mich zumindest waren die gezeigten Arbeiten eine Grundlage der Entscheidungsfindung die Kandidaten einzustellen.

    Grüße, Robert Kleist

    <p>Ich kann diese Fragerei nach Themen f&uuml;r Fach/Seminar/Bachelorarbeiten nicht ganz verstehen.</p>

    <p>Jeder, der eine Weiterbildung absolviert hat doch eine gewisse Zeit Berufserfahrung vorzuweisen.</p>

    <p>In der t&auml;glichen Knochenm&uuml;hle &quot;Produktionsalltag&quot; bieten sich doch f&uuml;r eine zuk&uuml;nftige F&uuml;hrungskraft zahlreiche Sachverhalte und Vorg&auml;nge, welche sich besser, effizienter und produktiver gestalten lassen.</p>

    <p>Das k&ouml;nnen Themen aus der Technik (Produktionslogistik, Auftragsabwicklung, Investitionsplanungen, Maschineninstallationen) oder auch aus dem B&uuml;ro (Implementierung Branchensoftware, Kundenaquise, innerbetriebliche Prozesse) sein.</p>

    <p>Mit dieser Arbeit besteht die M&ouml;glichkeit, ein ausgesuchtes Thema mit einer Tiefe zu bearbeiten - und einer L&ouml;sung zuzuf&uuml;hren - welche im Alltag nicht immer m&ouml;glich ist.</p>

    <p>Also, Chance nutzen und los!</p>

    <p>Robert Kleist</p>

    @ AttilaDreams

    Generell ist Dein Ansatz a) in der Branche zu bleiben und b) sich fortzubilden sehr gut.

    Fähiges Fachpersonal wird nach wie vor benötigt!

    Es gibt drei Möglichkeiten:

    - Meister (Industriemeister Printmedien)
    - Drucktechniker
    - BA Druck und Medientechnik

    Meister:

    Früher einmal ein sehr guter und anerkannter Abschluss. Im Druckbereich wurde dieser Abschluss durch die "Schaffung" des "Industriemeisters Printmedien" vollkommen entwertet. Keine praktische Prüfung mehr, nur noch knappste, übergreifende Wissensvermittlung in nicht einmal einem Jahr.

    Drucktechniker:

    Zweijähriger staatlicher Abschluss mit der Möglichkeit sich im zweiten Ausbildungsjahr zu spezialisieren. Hat einen guten Ruf. Allerdings würde ich hier nur Stuttgart oder München als Schule empfehlen. Beide Schulen sind aufgrund ihrer Größe und Tradition im grafischen Bereich (Berufsschule) wesentlich besser ausgestattet als die Schulen im Norden - wo ich jetzt mal Nürnberg hinzurechne. Gerade wenn Du die nächsten Jahrzehnte Deines Berufslebens im grafischen Bereich bleiben möchtest, sollte die Qualität der Schule und nicht die Fahrzeit nach Hause im Mittelpunkt stehen.

    BA Drucktechnik:

    Aus meiner praktischen Erfahrung her zweischneidig. Für Leute welche eine Ausbildung im Druckbereich absolviert haben, durchaus sinnvoll, allerdings hat der "Bachelor" aufgrund seiner Begrifflichkeit nicht den allerbesten Ruf. Dafür haben viele Absolventen ohne vorhergegangene Berufsausbildung in diesem Studiengang gesorgt und entsprechendes Porzellan in den Firmen zerschlagen. Beim "Master" sieht das schon wieder anders aus, allerdings bist Du dann mindestens noch fünf Jahre am Studieren. Das sollte sich nach hinten auch rechnen. Aufgrund der Ausbildungsdauer lernst Du hier natürlich am meisten.

    Fazit (natürlich subjektiv :-))

    Wenn Du nach wie vor Praxisanteile haben und nicht in die reine Theorie abgleiten möchtest, wäre eine Ausbildung zum Druck und Medientechniker in Stuttgart oder München sicher sinnvoll.

    Robert Kleist

    1.) Balkenrillung ist immer besser als eine rotative Rillung.
    2.) Tiegel ist aufgrund der mangelhaften Druckbeistellung nur ein Kompromiss.
    3.) Optimal zum Rillen ist eine Vertikalstanze mit Stanzrillplatte und Nockenwellenantrieb des Stanztiegels - ist aber auch die teuerste Lösung.

    Robert Kleist