Beiträge von Robert Kleist

    "Oscar der Druckbranche"... Wer vergibt diesen Preis denn?! Ist doch alles kochen im eigenen Saft.

    Ich habe mit diesen ganzen Auszeichnungen ein Problem. Diese machen sich schick auf der Homepage und im Vorzimmer, aber werden dadurch wirklich echte Aufträge in der heutigen Zeit generiert?

    Da ist mir doch die positive Lieferantenbewertung von großen Industriekunden wesentlich lieber - da steht nämlich erbrachte Leistung und Kundenverhältnis nebeneinander.

    Robert Kleist

    Frage vorweg: Warum willst Du von Primus auf Lector umsteigen? Wenn Du mit Primus zufrieden warst, liegt doch Prinance viel näher. Benutzeroberfläche, Logik, Abläufe usw.

    Für mich sind in diesem Bereich Hyflex, Pragma und PrintPlus die großen Player. Allerdings ist es fraglich wie es mit Hyflex weitergeht.

    Für Dich denke ich, ist Prinance in Ordnung, läßt sich auch problemlos erweitern, falls ihr mal expandiert.

    Grüße, Robert Kleist

    @ Puderbeutel.

    Erst einmal Glückwunsch zur Entscheidung eine Weiterbildung in der Branche zu absolvieren! Die Branche benötigt nach wie vor gute Fachleute. Die haben auch kein Problem, einen adäquaten Job zu bekommen. Ich habe noch gute Kontakte zu den Schulen Stuttgart/München. Die Ablsoventen der letzten Jahrgänge sind durch die Bank weg gut untergekommen. Die guten bis sehr guten Leute hatten, örtliche Flexibilität vorausgesetzt, überall mehrere Stellen zur Auswahl.

    Meine Empfehlung: Absolviere die Drucktechnikerausbildung in der südlichen Häfte Deutschlands (Stuttgart oder München) in Vollzeit. Beide Schulen besitzen einen deutlich besseren Ruf ( meine subjektive Ansicht) und sind definitiv technisch besser ausgestattet (objektive Ansicht) als die Schulen im Norden.

    Grüsse, Robert Kleist

    Immer diese Theoretiker...

    Diese Anfrage ist das Ergebnis, wenn eine praxisorientierte Aufgabenstellung versucht wird theoretisch zu bearbeiten.
    Dazu sag ich nur "Drucken lernt man nur durch drucken"...!
    Stell Dich doch ein Jahr im Mehrschichtsystem an eine KAMA und produziere allein und eigenverantwortlich Aufträge. Dann würde Dir klar werden, daß es für diesse Anfrage mit den gegebenen Informationen niemals eine qualifizierte Antwort geben kann.

    Sarkasmus aus, mußte aber mal sein.

    Um Dir konkret helfen zu können, solltest Du die Folienart (KURZ hat hunderte Sorten im Angebot)definieren, das Klischeematerial und natürlich das zu prägende Substrat hinsichtlich Material und Untergrund (Farbe, Lack usw.)

    Grüsse, Robert.

    Gute Technikerschule? Meines Erachtens haben München und Stuttgart in der Branche den besten Ruf, da es die beiden größten Schulen für das grafische Gewerbe in Deutschland sind. Aufgrund der Größe exisitiert natürlich ein entsprechender Maschinenpark, den andere Schulen so nicht haben.

    Gehalt: Ist natürlich nicht einfach, aber ich werfe mal ein paar Zahlen in den Ring. Ich rede jetzt von den Aufgabengebieten "Technik" oder "Sachbearbeitung" in einer vollstufigen Druckerei. In erster Linie zählt für mich, wenn ein Kandidat vor mir sitzt, nicht der Abschluss sondern die Berufserfahrung. Ein Meister oder Techniker mit fünf bis zehn Jahren Praxis verdient (und leistet) in der Regel wesentlich mehr für das Unternehmen wie jemand "nur" mit Abschluss.

    Gehalt wird weiterhin nach Verantwortung gezahlt. Will heißen, der Abteilungsleiter, welcher 45 Druckwerke und 30 MA dreichichtig unter sich hat, wird natürlich mehr verdienen wie der Sachbearbeiter am Schreibtisch. Es sei denn, der Sachbearbeiter ist "nebenbei" Top Verkäufer und bringt entsprechend Umsatz mit ins Unternehmen. Ist aber selten. Aus meiner Erfahrung sind für den Technikbereich die Meister mehr zu gebrauchen, da die Technikerausbildung doch relativ theorielastig ist (ich habe beide Abschlüsse). Aber das kommt immer auf den jeweiligen Mann an.

    Das mal als Grundlage.

    Ich habe vor mir Leute sitzen gehabt (aller drei Abschlussmöglichkeiten; Techniker, Meister, Bachelor) die bereit waren sich für 2.500 brutto zu verkaufen. Die waren aber in der Regel auch nicht mehr wert, da keine Berufserfahrung. Die Grenze nach oben ist offen. Wenn Du ein paar Jahre in einem größeren Unternehmen bist, kannst Du in der entprechenden Position schon in den sechstelligen Bereich kommen - da hast Du aber Verantwortung für ein paar hundert Leute und die entprechende Technik. Alles andere pendelt sich dazwischen ein.

    Wie gesagt, meiner Erfahrung nach ist der Titel/Abschluss sekundär. Primär sind die gesammelten Erfahrungen, auf welchen der Abschluss aufbaut. Da unterscheiden sich nämlich die mittelmäßigen von den guten bis sehr guten Führungskräften, was sich natürlich im Gehalt zeigt.

    Grüße, Robert.

    Also generell ist die Überlegung einer Weiterbildung zum Techniker bzw. Meister richtig. Nach wie vor werden in der Branche gute Leute benötigt.

    ABER: Mit Sicherheit wirst Du irgendwie, auch ohne Berufserfahrung den Techniker bestehen, wenn Du gut im lernen an sich bist. Aber was nutzt es Dir? Im Anschluss landest Du in der Sachbearbeitung bzw. Technik mit einem angepassten Aufgabengebiet - und wirst es sehr schwer haben bzw. scheitern. Berufserfahrung ist durch gar nichts ersetzbar - vor allen Dingen in einem praktisch orientierten Umfeld. Für mich vergleichbar mit Bachelorstudenten, welche eine Druckerei mal für sechs Monate im "Praktikum" von innen gesehen haben und glauben, sie können eine Sachbearbeiterstelle adäquat besetzen.

    Meine Empfehlung:

    Sammle mindestens noch zwei bis drei Jahre Praxis (möglichst in einer vollstufigen Druckerei)und suche Dir dann eine Technikerschule in Vollzeit mit einem guten Ruf.

    Grüße, Robert.

    „Sich aber seine Lieblinge rauszupicken und die dann gut zu bezahlen und den Rest als "ersetzbare schlecht bezahlte Drucker" zu beschäftigen geht nicht gut.“

    Ich ziehe mir diesen Schuh mal an, möchte das aber nicht so stehen lassen.
    Bei uns wird nach Leistung bezahlt und jeder Drucker verhandelt sein Gehalt selber.
    Dafür gibt es einmal im Jahr ein Mitarbeitergespräch welches mit einer Zielvereinbarung endet. Gleichzeitig wird über das Gehalt gesprochen auf Grundlage der persönlichen Entwicklung des vergangenen Jahres.

    Ich habe Mitarbeiter, die verdienen über Tarif, welche bekommen diesen ungefähr und andere verdienen eben weniger.

    Das hat mit „Lieblingen“ nichts zu tun – ich zahle nur den schwer ersetzbaren Stützen des Unternehmens guten Lohn, welchen sie sich auch verdienen. Andere welche aus vielfältigen Gründen nicht so viel leisten bekommen eben weniger.


    Das ist Marktwirtschaft und ich bekenne mich dazu.

    Grüße, Robert.

    3.000 EUR/brutto?

    Tarif hin oder her, für mich ist dieses Gießkannenprinzip klar ein Auslaufmodell. Wir sind auch nicht tariflich gebunden, trotzdem haben mehrere meiner Drucker dieses Gehaltsniveau. Sie sind es aber auch wert. Beispiel:
    Der Drucker ist farbsicher an der 10F, morgen setze ich ihn an der XL 162 ein aber übermorgen benötige ich ihn eben an der UV-Maschine für eine kitzlige Lackgeschichte. Solche Leute bekommst Du eben nicht für 11 EUR/Stunde.

    Auf der anderen Seite habe ich aber auch viele (leider die Mehrzahl) welche sich seit Jahren an der 5F festhalten und die Standards drucken möchten. Lust auf Weiterbildung? Fehlanzeige! Warum soll ich denen denn über Tarif oder Tarif zahlen? Da kriege ich relativ problemlos Ersatz.

    Einsatzbereiter Mitarbeiter der was kann und sich ständig weiterbildet = hohes Gehalt, "normaler" Mitarbeiter = normales Gehalt. Tarif hin oder her. Das Ganze nennt man auch Marktwirtschaft.

    Grüße, Robert

    @ Thomas.

    Danke für den Link.

    Liest sich eigentlich ganz gut. Würde ich normalerweise als Einsatzspektrum eines Technikers umschreiben. Aber Konkurrenz belebt das Geschäft!

    Wäre mal interessant zu wissen, ob da versucht wird Berufsinhalte von Vorstufe bis Weiterverarbeitung akademisch aufzubereiten, oder ob es fachlich einen Meister bzw. Techniker als Grundlage setzt und dann die Verlagsabläufe u.ä. obendrauf. Dann könnte es auch für mich eventuell als Weiterbildung interessant sein.

    Grüße, Robert.

    @ Thomas

    Ich habe es erklärt, damit es auch alle verstehen - schließlich heißt das Forum ja „Offsetdrucker“ und nicht „Buchbinder“.

    Ich gebe zu, daß ich keine Ahnung habe, was ein BA „Buch- und Medienproduktion“
    eigentlich im Studium macht. In diesem Fall wurde eben der Stoff des dritten
    Lehrjahres der Buchbinder aus der Berufsschule vorausgesetzt. Davon abgesehen, mussten
    wir auf der Technikerschule als Drucker auch alle möglichen Broschuren im Fach Weiterverarbeitung
    praktisch erstellen. Fundierte Ausbildung eben.

    Kann ich da nicht von ausgehen, wenn ich „Buch- und Medienproduktion“ studiert habe

    und mich auf die Position eines Drucksacheneinkäufers bewerbe, elementare Grundkenntnisse
    der Materie besitze?!


    Lustig ist noch das demonstrative Darstellen des Abschlusses „BA Buch- und

    Medienproduktion“ auf der Visitenkarte. Bei mir steht nur die Position…


    Ich weiß nicht, ob sie jemand aufgeklärt hat. Eine Reklamation des Auftrages kam

    zumindest nicht ;-). Nachfragen mag ich auch nicht, um den Kunden nicht zu
    brüskieren.

    Ich denke, sie wird es hoffentlich anhand der Hauptauflage selbst bemerken und der

    Lerneffekt wird größer sein.

    Grüße, Robert.

    @
    schubbeduster

    „Bachlorette“ ist cool…

    Wir fertigen seit Jahren für einen großen Industriekunden den
    jährlichen Geschäftsbericht. Euroskala, Sonderfarben, partieller UV Lack,
    Prägung, Klappenumschlag in Fadenheftung. Das volle Programm also. Um noch
    einen draufzusetzen, Bindung als Otabind (Block gefälzelt, Rücken ohne
    Klebstoff), für optimales Aufschlagverhalten.

    Abwicklung seit Jahren vollkommen problemlos über einen
    Einkäufer des Industriekunden welcher die kompletten Papierprodukte (Bedienungsanleitungen
    usw.) ordert. Drucktechniker der alten Schule, umfangreiches Fachwissen.

    Vor ein paar Tagen großes Meeting zur finalen Musterbesprechung.
    Unser Geschäftsführer, meine Wenigkeit, der betreuender Sachbearbeiter und von
    der anderen Seite der Geschäftsführer, der Einkäufer und seine neue Kollegin.
    Jung, dynamisch mit nicht zu übersehendem Geltungsdrang ihrem Geschäftsführer
    gegenüber.

    Ihrer Visitenkarte nach „Bachelor der Buch- und Medienproduktion“.
    Hatte ich noch nie gehört, daß es so etwas überhaupt gibt.

    Die kompletten Muster (Inhalt im Digitaldruck) gingen von
    Hand zu Hand. Kleinere Änderungswünsche hinsichtlich der Prägung. Aber alle am
    Tisch kannten sich und wussten wovon sie sprachen. Bis auf EINE Person…

    Endlich kamen die Muster in IHRE Hände. Mit wichtigem Blick
    wurde das Muster in die Hand genommen und hin und her gedreht. Sie schlug die
    Broschur auf, Ihre Gesichtszüge entgleisten und dann kam es mit schriller
    Stimme:

    Meine Herren, bei einem Muster, mag das ja gehen, daß sie
    den Klebstoff am Rücken weglassen, aber bei der Auflage achten sie bitte
    verstärkt darauf, das wirklich überall Kleber ist. WIR stehen nämlich für
    Qualität.“

    Stille im Raum. Alle waren sprachlos.

    Aufklärung erfolgte von keiner Seite. Alle waren jeweils
    peinlich berührt. Bis auf EINE Person, welche bis zum Schluss stolz auf ihre „Entdeckung“
    war…

    Leider trauriger Alltag.

    Grüße, Robert.

    wie definierst Du die technische Ausstattung einer Fachschule

    Also meiner Meinung nach nehmen sich Stuttgart und München nicht viel, bei beiden gibt es hochwertige Ausbildungen, da einfach die technischen Rahmenbedingungen vorhanden sind wie:

    Zertifizierung nach Prozessstandard Offsetdruck (München)
    durchgängiger digitaler Workflow im Haus von Signa über CTP bis Druckmaschine

    Vernetzung in der Schule über Druck bis zur Weiterverarbeitung
    „Laptopklassen“, für jeden Schüler Mac bzw. PC
    moderne Technik (XL 75B Stuttgart), Image Controll
    diverse Technologie im Bereich Veredelung (Kaschieren, Prägen
    gute Kontakte zum Bundesverband aufgrund langjähriger Ausbildung

    Ich würde
    (und habe) dieses „Komplettpaket“ bei meiner Ausbildung verlangt und bin dafür
    auch umgezogen. Immerhin sollen sich die zwei Jahre ja auch lohnen.

    Stuttgart und München sind „nebenbei“ die mit Abstand größten Berufsschulen Deutschlands im grafischen Gewerbe und haben dadurch bedingt auch mehr Mittel und Kapazität – was sich eben in den technischen Ausstattungen widerspiegelt.

    Ob diese eine Einrichtung leisten kann, welche die Technikerausbildung vollkommen neu anfängt, muss jeder selbst beurteilen.

    Gruß Robert.

    Dem Verpackungsdruck geht es auch recht gut. Du musst nur nach Produkten spezifizieren. Kosmetik, Pharma, Display, hochwertige Lebensmittel usw. läuft sehr gut. Die normale Milchtüte (Tetrapack) unterliegt dem gleichen Preisdruck wie der "normale" Offset. Eben austauschbar und kein Alleinstellungsmerkmal.

    Grüße, Robert

    Auch wenn ich mir jetzt im Norden keine Freunde machen werde...

    Die drei Ausbildungsstätten im süddeutschen Raum, nämlich Stuttgart, München und Nürnberg haben wesentlich mehr Tradition und einen guten Ruf in diesen Ausbildungsgängen.

    Vergleiche einmal nur die technische Ausstattung der Schulen von Stuttgart und München zu den Nordlichtern...

    Grüße, Robert.

    Meines Wissens gibt es keine Möglichkeit Drucktechnik als Fernstudium zu absolvieren. Dazu ist der Studiengang viel zu exotisch. "Teilzeit" was immer Du darunter verstehst, auch nicht.
    Du kannst maximal versuchen Dich einzuschreiben und eine eigene "Teilzeit" zu praktizieren. Freunde schaffst Du Dir damit an der Uni sicher nicht, aber ob Du aufgrund von Fehlstunden wirklich exmatrikuliert wirst, glaube ich nicht. Du solltest bei dieser Methode natürlich fachlich extrem fit sein.

    Grüße, Robert.

    "Wenn bei euch im Betrieb 80% der neuen MA nach einem Jahr schon wieder weg sind, dann würde ich mir ernsthaft Gedanken über die Entscheidungen der Personalabteilung Gedanken machen, und weniger mit dem Finger
    auf das Studium zeigen."


    Die fünf BA Absolventen haben sich auf Stellen mit klar definiertem Anforderungsprofil (Sachbearbeitung) beworben. Sie sind an den fachlichen Realitäten gescheitert. Da kann die Personalabteilung nichts für.

    "Es zeigt aber auch den Bedarf an Akademikern in diesem Bereich, sonst würden solche "Pfeifen" keinen Job finden."

    Wir suchen Sachbearbeiter mit Fachwissen. Das hat gar nichts mit Akademikern zu tun, die sind meiner Meinung nach dafür ungeeignet – es sei denn sie haben den Beruf vorher gelernt bzw. ausgeübt. Interessanterweise waren die drei, welche direkt nach dem Abi studiert haben am meisten von sich überzeugt und sind am tiefsten gefallen.

    "Aber wenn ich zu dem sage dass wir uns in ein bestimmtes Thema einarbeiten müssen, und ich von ihm gerne dazu bestimmte Informationen brauche, und diese dann auch für den Kunden in PP grafisch aufbereitet brauche, dazu noch als Excel Programm wie z.B die Kosten sich in den Fällen A, B und C mit verschiedenen Variablen wie Abschreibungszeitraum, Zinsen usw. verhalten, und dann das alles noch in englisch....."

    Kannst Du damit echtes Geld verdienen? Sämtliche aufgezählten Dinge macht mir Hiflex bzw. SAP auf Knopfdruck. Bei den heutigen Maschinenüberkapazitäten/Automatisierung liegen Gewinn oder Verlust zu großen Teilen in der AV. Und da ist Fachwissen nun mal entscheidend um z.B. durch ein anderes Ausschießschema, Sammelformen u.ä. einen kalkulatorischen Vorteil zu erzielen. Bunte Auswertungen nutzen mir da nicht allzu viel.

    "Meister und Bachelor zu vergleichen is n Apfel und Birnen Vergleich."

    Recht hast Du. Wobei mir bei der ganzen Diskussion immer noch nicht klar ist, wo nun ein prädestinierter Einsatzort für einen DMT BA Absolventen sein soll, welcher direkt nach dem Abi studiert hat. In einer klassischen Druckerei
    sicher nicht.

    Gruß nach Indien (?), Robert.

    "Na dann versuch mal eine Stelle als Meister zu finden.

    Mit viel Glück gibt es vielleicht irgendwo mal eine, in der Regel findet man aber nichts.

    Aus unserem Meisterkurs weiß ich von 2 (!) Leuten die davon profitiert haben."

    Sehe ich nicht so.

    Ich habe verzweifelt über mehrere Jahre versucht, zwei Industriemeister als Schichtführer /Teamleiter zu finden. Unabdingabare Voraussetzung war aber, daß diese unseren recht umfangreichen Maschinenpark aber auch beherrschen, um in Problemfällen die Drucker zu unterstützen.

    Beworben hatten sich knapp 30 "Meister", meistens Medienfachwirte u.ä., welche nur am Schreibtisch sitzen wollten und die entsprechenden Vorkenntnisse nicht hatten. Kaum Praxis nach der Ausbildung... Dabei zahlen wir gut. Gefunden habe ich dann EINEN, die zweite Position haben wir intern nachgezogen.

    Neben dem Abschluss sind die persönlichen Fähigkeiten entscheidend. Der Markt benötigt definitiv die Fertigkeiten der MEISTER, nicht der "Schnelldurchläufer" diverser Kurssysteme.

    Gruß, Robert

    „Gut, wenn jemand direkt nach dem
    Abitur DMT studiert und danach im Betrieb eine eher praktisch ausgerichtete
    Tätigkeit ausüben soll ist das wohl wirklich nicht anders zu erwarten.“

    Unsere Firma ist ziemlich groß, aber mir würde kein Job
    einfallen, welcher nicht praktisch ausgerichtet ist. Sachbearbeitung/Projektmanagement
    ist eben mehr wie Daten ins MIS zu geben...

    Wo wäre denn aus Deiner Sicht in einer „normalen“ Druckerei
    sonst ein mögliches Einsatzgebiet, wenn nicht im angeführten Bereich? In der
    Technik sicher noch weniger…


    Ich frage mich ob du den Bachelorstudiengang vielleicht
    etwas unterschätzt.

    Ich unterschätze sicher nicht das Grundstudium. Respekt vor
    den notwendigen, zu erbringenden Leistungen in Mathe, Chemie und Physik! Könnte
    ich nicht.

    Aber vergleiche Mal die echte Fachstundenanzahl in
    den Bereichen Vorstufe, Druck, WV beim Bachelor mit der Stundenanzahl in der Meister
    bzw. Technikerausbildung. Die ist nämlich ziemlich identisch. Nur hast Du beim
    Meister bzw. Techniker vorher drei Jahre gelernt, Berufserfahrungen gesammelt und
    baust darauf auf.

    Auf der anderen Seite hast Du mehr oder weniger theoretische Grundlagen
    im Hörsaal, da der Bachelor eben nicht als Aufbau auf eine Ausbildung dient.
    Sonst wären die Praxiserfahrungen Eingangsvoraussetzung.

    Wie gesagt, die lebendigen Beispiele für meine Ansichten
    (positiv wie negativ) habe ich in unserer Firma selbst erlebt.

    „Warum der Master deshalb in der Praxis
    hilfreicher sein soll verstehe ich jetzt nicht.“

    Wenn ich mir die Inhalte des Masterstudienganges DMT anschaue, finde ich schon
    viele fachbezogene Dinge, welche die Technikerausbildung überschreiten.
    Im Gegensatz eben zum Bachelor, wo sogar die gleiche Literatur (Teschner, Kipphan,
    Liebau usw.) wie bei der Meister bzw. Technikerausbildung genutzt wird. Und
    lesen kann ich selber.

    Grüße, Robert.