Servus NickW69
Ich nicht, aber mein Chef hat ein Densitometer. Grüße Franky aus der Steiermark 😁🇦🇹
... und genau da liegt der Fehler.
Dein Chef misst densitometrisch, Du misst an Deiner Maschine spektral. Das was Du an Deiner Maschine angezeigt bekommst, sind gerechnete Dichten aus spektralen Daten (Farbspektrum). Ein Handdensitometer wird immer niedrigere Werte anzeigen als ein spektrales Messgerät, das Dichten errechnet. z.B. wird ein Schwarz eine Spektrale Dichte von z.B. 2.10 haben, das gleiche Schwarz an der selben Stelle mit Denistometer gemessen wird mit 1.90 angezeigt. Genauso verhält es sich bei den Buntfarben. Eine spektrale Dichte im Cyan kann z.B. bei 1.65 liegen und das Handdensitometer zeigt 1.50 an, Analog ist es bei Magenta und Yellow.
Wie meine Vorredner schon geschrieben haben, ist der Farbort (L*a*b*) entscheidend. Davon ist die Farbführung in der Maschine abhängig und danach wird auch in einem Online- bzw. Inline-Messgerät geregelt. Für die Standardisierung nach PSO ist folgende Reihenfolge wichtig:
1. möglichst nahe an die Soll-L*a*b*-Werte heranregeln
2. die sich aufgrund dieses Farbauftrages ergebenen Tonwertzunahmen messen (das darf mit dem Handdensitometer gemacht werden)
3. Die gedruckten Tonwertzunahmen mit den Soll-Tonwertzunahmen (PSO) vergleichen und
4. die Belichtungskurve im CtP-Belichter (RIP) angleichen.
Will sagen: Du hast z.B. Cyan nahe genug an den Sollfarbort gedruckt, die Tonwertzunahme im 40% beträgt gemessen 63%, PSO sagt, dass die Tonwertzunahme bei 53% liegen soll. Jetzt bist Du im Druck aufgrund der Tonwerte auf der Platte 10% zu hoch in der Tonwertzunahme. Am RIP des Belichters korrigierst Du jetzt von 40% auf ca. 34%. Wenn Du jetzt mit neue Druckplatten druckst, auf denen diese Korrekturen angekommen sind, wirst Du im Druck mit den selben Einstellungen wie vorher in etwa den geforderten Rastertonwert von 53% erreichen. Diese Prozedur muss nicht nur bei 40% sondern in mindestens 20%-Schritten über die gesamte Tonwertkurve und bei allen Farben gemacht werden.
Ist eine Menge Arbeit und erfordert Zeit und Material an der Maschine! Das will nicht jeder Chef und beruft sich leider auf sein Fachwissen von vor 20 oder mehr Jahren. Leider reicht das heutzutage nicht mehr aus.
Ggfs. braucht Ihr hier externe Hilfe. Denkt mal darüber nach.
Viele Grüße