Ich verdrucke seit mittlerweile 7 Jahren Lack jeder Qualität vom 5. DW, egal ob Ölrucklacke oder Dispersionslacke. Eigentlich verhält sich Lack nicht unterschiedlich zu normaler Farbe. Lackauftrag nicht zu gering wählen (sonst wäre es ja auch Quatsch), Prozentangaben variieren von Maschine zu Maschine, mein Indikator für ausreichenden Lackauftrag ist: Den frisch bedruckten Bogen betasten. Bei GANZ leichter Klebrigkeit des Bogens ist das Optimum erreicht. Für nicht ganz so matte Effekte gibts Seidenmattlacke, die ein hervorragendes Ergebnis in der Haptik und im Trocknungsverhalten bieten.
Beiträge von eugen
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war ja nicht so geplant, war ne Verlegenheitslösung
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Ja, so habe ich das die letzten Jahre gehandhabt, aber in diesem Fall wurde auf einer anderen Maschine vorgedruckt und nach Quengelei aus der Bubi sollte ich dann nachträglich lackieren, mit besagtem Ergebnis.
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Drucker zum Hilfsdrucker setze mir doch ein paar Mak. auf. Hilfsdrucker zum Drucker was sind Paarmak?
Gruss aus der Schweiz Pois
Par'maq ist klingonisch für "Geliebte(r)"
Q'apla -
Hatte nach einigen Jahren wieder das Problem, daß ich einen fertig gedruckten 4/4 Umschlag mit 200-340% vorderseitg lackieren musste, und sich dabei dieser hässliche Geistereffekt bemerkbar machte. Am frischen Bogen war noch alles gut, aber beim wegschlagen kam immer stärker die Rückseite des Bogens durch. Egal ob Öldrucklack oder Dispi, mit Feuchtung oder ohne, Farbwerk getrennt oder verbunden, alles kein zufriedenstellendes Ergebnis. Habt Ihr Lösungen oder Ideen?
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Sollte sich das Problem noch nicht erledigt haben, also verstopfte Düsen,wäre es noch möglich, daß es am Gummivlies untem Waschtuch einen Luftverlust gibt. Soweit ich das an der 52er noch richtig auf der Pfanne habe, wird das Vlies beim Waschvorgang pneumatisch aufgeplustert, um das Waschtuch an den Zylinder zu drücken. Wenn da irgendwas porös ist, kanns da durchaus ein einseitiges Waschergebnis geben.
LG -
Habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen,vielleicht wurde einiges schon angesprochen, aber ich finde es erstaunlich, wie manche Branchen (nicht nur das Druckgewerbe), sich systematisch selber den Hahn abdrehen. Der Trend zeichnet sich schon seit über 20 Jahren ab. Man definiert sich ausschließlich über den Preis und wundert sich, daß andere Druckereien das genauso machen. Folge ist, daß die Preise immer weiter gegen null tendieren, natürlich mit mit äußerst kritischen Folgen sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer. Kleine Firmen müssen schließen, größere die Löhne reduzieren bzw. Stellen abbauen. Als ob uns die Konkurrenz durch I-net und andere Medien das Leben nicht schon schwer genug macht. Der Kunde wurde jahrelang, mit für Druckereien fast schon selbstzerstörerischen Preisen, verwöhnt, und will jetzt, trotz gestiegener Materialpreise nicht mehr, eher weniger, zahlen (habe das selbst erlebt, daß ein Zeitschriftenverlag jedes Jahr neue, natürlich reduzierte, Angebote erwartet hat). Auf den höheren Kosten bleiben meist die Druckereien sitzen, bzw. müssen mit sinkender Qualität, speziell beim Papier, leben.Also entweder macht man den destruktiven Preiskrieg (mit allen Folgen, wie sinkenden Löhnen, mangelnder Wartung, veraltetem Maschinenpark etc.) mit, oder bietet was außergewöhnliches zur Kundenbindung, oder geht über kurz oder noch kürzer unter. Preisabsprachen wie bei Mineralöl- und Energiekonzernen wären doch unmoralisch und mit freiem Unternehmertum unvereinbar, oder? Gottseidank zieht sich meine Firma allmählich aus normalem Werk- und Zeitschriftendruck zurück und sucht verstärkt ein Standbein im Kunst-Druck. Sollte das nicht funktionieren, bleibt für mich wohl hur Frührente oder ein Versuch bei "Deutschland sucht den Superdödel".
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Heidelberg verkauft seine Maschinen annähernd zum Selbstkostenpreis, der Gewinn kommt aus Serviceleistungen und vor allem aus Ersatzteilen. Das lutsche ich mir nicht aus den Fingern, das kommt von einem HD-Verkäufer. Keinen Dunst, wie das bei anderen Anbietern aussieht. Die Preispolitik von HD verstehe ich auch nicht: Selbstverständliche Ausstattungen, wie z.B Vario, mit Aufpreis anzubieten, oder immer noch einfach große Druckzylinder, wenn man doch bis 600g verarbeiten kann (können sollte), erschließt sich mir nicht. Nichts gegen HD, sind immer noch großartige Maschinen, aber einige Sachen hätte man schon vor 10 Jahren überdenken müssen. Im 52er Format sind sie sicher immer noch konkurrenzlos, aber auch da holen die Japaner auf.
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danke für die Antwort. Diese Sachen habe ich schon beachtet, mich würde jetzt interessieren, ob eine Verringerung des Verreiberwegs sinnvoll ist, um ein Überquellen oder Tropfen des Lackes zu vermeiden, oder wie ich den Aufbau auf dem Umführzylinder vermeiden bzw. verringern kann. Die Brückenwalze baue ich übrigens grundsätzlich vor Dispilackierungen aus, um die Feuchtauftragswalze zu schonen
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Nach meiner Erfahrung sollten Walzen im normalen Betrieb aller 25- 30 Mio gewechselt werden. Danach wird das Druckergebnis deutlich schlechter, speziell bei Butzenbildung. An unserer 52er mit gefühlten 120 Farbwechseln pro Woche war nach 17 Mio. Feierabend. Rilsanwalzen werden üblicherweise aber nicht gewechselt, die sollten bei sachgemäßer Behandlung Generationen überdauern. Die gängigen Druckwalzenhersteller ( Sauer, Böttcher...) haben die auch gar nicht im Sortiment, das läuft dann über den Druckmaschinenhersteller
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Ich will deswegen keinen neuen Thread aufmachen, deswegen frage ich hier: Welche Farbkastendispersionslacke kennt ihr, welche sind zu empfehlen und was sollte man beachten? Danke für eure Antworten
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An sich ist die Grauballance der beste Indikator für optimale Färbung, in der Praxis wirken sich aber Passerveränderungen, z.B. durch Papierverzug dermaßen stark aus, daß ich am ImageControl diese Option immer abwähle. Ich muss dazu sagen, daß für mich Klimatisierung ein wunderschönes Fremdwort ist.
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Damit könnte man auch den Sinn des Prozessstandards in Frage stellen. PSO bietet mit seinen Toleranzen ein riesengroßes Scheunentor, aber wenn man alle Parameter einbezieht, wird aus diesem Scheunentor ein ganz kleines Mauseloch. Aus diesem Grund kann ich mich als Drucker auf den Standard nicht 100%ig verlassen, dafür hat ein Drucker sein Auge und sein Gefühl für Farben und was technisch möglich ist und was nicht, und dann, wenn die Weisheit des Druckers an seine Grenzen stößt, muss in der Vorstufe angesetzt werden. Das ist doch das, was unseren Job so interessant macht. Farbe nach Standard einstellen und dann ab, gib' ihm sechse, das kann irgendwann der Fleischer von nebenan, aber die Feinheiten herauszufinden, dazu brauchts den Drucker, der sich auch mal vom Standard wegbewegt, um das bestmögliche herauszuholen.
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Sage nur Reflex Blue . Das ist immer ein Drama.muss das nach Fächer fahren und das so brutal ueberfaerben ..... ohne worte. Hatte ich erwähnt das es vollflaeche auf 300 gr bilderduck ist und natürlich auch noch 6 punkt helvetica ausgespart ist die nicht zusuppen darf? Gebe mein vorrednern recht das ding ist makku...
Kommst Du nur hin, wenn Du auf 2x druckst, ob in einem Druckgang über 2 Werke oder 2 Druckgängen , hängt von Maschinenkonstellation und Zeit ab. Fakt ist, das man Reflex blue und verwandte Töne (PMS 280-290 oder so) nie niemals nie nich von einem Werk wie im Fächer hinbekommt. Hersteller spielt dabei keine Rolle. Das hat mir ein Vertreter einer Farbenfirma (Namen nenne ich vorsichtshalber nicht) bestätigt. Wie oben schon jemand schrub, werden Pantone-Fächer an einer 2-farb-Rapida gedruckt, als Flächendruck mit ohne Verreibung (mit mit wäre es ja Iris), also mit ohne Feuchtung, was nicht unbedingt praxisnah ist.PS. Pantone ist eine amerikanische Erfindung. God bless America -
Ich hatte mal einen Kollegen, dessen Meinung war: Natürlich sind wir Künsstler, TECHNISCHE Künstler!!!. Allerdings war er eher Vervielfältiger als Drucker, von Künstler ganz zu schweigen. Das nur nebenher.
Vor einigen Jahren war ich mal bei einer Präsentation von KBA in Dresden, die haben da ihre Rapida 75 Gravuflow beworben. Nachher habe ich mich mit der Lehrgangsleiterin noch auf ein Bier zusammengesetzt. Ihre Meinung war, daß es die "schwarze Kunst" eigentlich nicht mehr gibt. Sie meinte wohl damit, daß an der Druckmaschine nicht mehr 1000 Püllekens und der berühmte Wassereimer mit 2 Schwämmen und Korrekturstifte und so Gedöns an der Maschine liegt. Irgendwie konnte ich ihre Gedankengänge nachvollziehen. Durch die Standardisierung der letzten Jahre ist viel von dem alten Zauber verloren gegangen, macht uns Druckern aber vieles beweisbarer bzw. nachvollziehbarer. Andererseits habe ich so oft Kunden beim Andruck an der Maschine, die sich ein Bein ausfreuen, wenn man ihnen sagt, daß ich links etwas mehr gelb geben kann, damit das Bild freundlicher, "sonniger" aussieht, und rechts mehr blau oder schwarz für mehr Kontrast reinkann. Kommt gerade bei Gemälden immer gut. Und wenn der Kunde auf der selben Zone unten mehr magenta haben will, oben aber eher weniger, dann versuche ich es halt über Verreibereinsatz. Klappt sicher nicht immer, aber der Kunde sieht meine Bemühungen, und kommt sicher beim nächsten Auftrag wieder, weil er sich gut aufgehoben fühlt. -
..es muß auf der DRUPA 1994 gewesen sein...
War am Heidelbergstand und schaute mir eine SM74 mit Wendung an.
Diese war in Betrieb.
Da ich selber riesen Probleme hatte mit dem Abschmieren des Bogens in der Auslage interessierte mich das Druckprodukt.
Ich redete mit den Druckern dort,lies mir einen frisch bedruckten Bogen geben und schaute gründlich...kein abschmieren...
Die Schrift auf der Rückseite des Bogens war "grau" und ich fragte warum man die Schrift so hell druckt...großer Aufschrei...ich sollte genau hinschauen...
Ich schnappte mir einen Bogen und sagte das ich es mit dem Densi nachmessen werde...da wollte die mir den Bogen weg nehmen-aber einen Eklat konnten die sich nicht leisten...und so ging ich zu dem Ständen mit den Densitometern und lies messen...
Ergebnis-...das Black wurde auf 1.35 gedruckt...daher kein abschmieren.
Ich war auch bei der DRUPA, war glaube ich aber '96, am Heidelberger Stand wurden Ettiketten für Bohnenkonserven gedruckt. Von oben sah das alles wunderbar aus, als ich einige Bogen angehoben habe, hörte ich es schon rascheln, ab 200 Bg. wars dann nur noch ein Block, vielleicht brauchbar zur Verdämmung von Hauswänden, auf Konservendosen kamen die Ettiketten definitiv nicht. Was bei solchen Messen beschi**en wird, geht auf keine Kuhhaut. Unvergessen der Herr Tanaka, der an einer Speedmaster 74-4 eine 1000er Auflage bei 15000 durchprügeln wollte, allerdings 3 Stopper hatte. Jetzt versuch Deinem Chef mal klar zu machen, das Du bei 1000 Auflage nur bei 10 000 fährst. -
Kinners, wo bei diesem Riesenthread anfangen?
Zuerst, Druckereien, in denen man sich wohlfühlen kann, gibt es. Hat meiner Meinung nach viel mit den Kollegen zu tun. Wenn ich miteinander, und nicht nebeneinander her, oder, noch schlimmer gegeneinander arbeite, macht die Arbeit richtig Spaß. Das heißt sich über Probleme austauschen, Hilfestellung leisten, wenn ein Drucker gerade nicht weiter weiß usw. Konkurrenzdenken untereinander darf es da nicht geben, falschen Stolz natürlich auch nicht (Was, du junger Spund willst das besser wissen, ich habe schon gedruckt, als du noch das Glitzern in den Augen deiner Eltern warst!). Wenn man sich dann auch noch zu privaten Feiern gegenseitig einlädt, sich bei Umzugen hilft, oder sich einfach mal auf ein Bier in der Kneipe trifft etc. ist das das wunderbarste Arbeitsklima, das man sich vorstellen kann. Wenn einer zum anderen steht, ist ein inkompetenter Vorgesetzter bestenfalls ein Schmunzeln wert.
Zu allem anderen: Das Druckergewerbe war schon immer stressig, wirds durch Konkurrenz aus dem Internet immer mehr. Wie hier schon mehrfach gesagt wurde, ist es wichtig, sich vom Markt abzuheben, in welcher Form auch immer. Allerdings ist diese "Geiz ist geil"-Mentalität ein Bumerang, der schon heftig auf uns zurückflattert. Geiz ist nicht geil, der Arbeitgeber vergißt zu schnell, daß Arbeitnehmer auch Konsumenten sind, die nur konsumieren, wenn die finanziellen Mittel da sind, der Käufer schaut nur noch auf den Preis und schon stecken wir mitten drin in der Spirale. Wir kaufen nur noch Billigware aus China, die ihre Leute mit 2 Schüsseln Reis und 'nem Prawda-Abo entlohnen und wundern uns über deren aufstrebende Wirtschaft. Gute Arbeit für gutes Geld, das hat glaube ich in den 50ern ganz gut geklappt. -
Im Vergleich zu den vorher genannten eher harmlos, aber damals fand ich`s lustig: Ich war damals 2. Lehrjahr, sage zum Lehrling 1. Lehrjahr, er möchte bitte farbe in den Farbkasten reintun. Auf seine Frage:"WIE denn?" (Spachtel lag daneben), entfleucht mir in meinem jugendlichen Leichtsinn: "Mit der Hand". Bevor ich ihn bremsen konnte, fuhr er wirklich beidhändig in die Tonne (war glaube ich ein Halbzentnergebinde) und versucht, diesen Riesenqualster in den Farbkasten zu schaufeln. Jeder, der dieses UNISET Bildbandschwarz noch kennt, weiß, wie der noch Tage danach aussah... Mein Lehrmeister hat mir danach lang und breit erklärt, wie menschenfeindlich (waren wirklich seine Worte) ich doch wäre. Der Stift hat`s mir noch lange nachgetragen, war das Ende einer aufkeimenden Freundschaft.
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In unsere Firma gab es über etliche Jahre nicht einen gelernten
BauchbinderBuchbinder, und auch heute sind Facharbeiter in der Unterzahl. Einen ungelernten Drucker kenne ich nicht, was für eine höhere Qualifizierung eines Druckers spricht. Das sollte eine bessere Entlohnung schon rechtfertigen.