Hallo, eine interessante Fragestellung.
Sowohl die Drehzahl des Farbduktors, wie auch die Drehzahl der Feuchttauchwalze etc. wird anhand ´in der Software hinterlegter Kennlinien´ der aktuellen Maschinengeschwindigkeit angepasst.Wer ohne Geschw.-Kompensation arbeitet wird sehr schnell feststellen, das auch die Farbgebung und Farbmenge drastisch absinkt, sobald die Geschw. derart erhöht wird.
Im Feuchtwerk wird als erster Effekt der Feuchtfilm ´abbrechen´ sobald dieser Sprung in der Geschwindigkeit erfolgt. Die Druckplatte wäre dann nicht mehr vollständig ´gefeuchtet´ - ein Tonen und Schmieren setzt ein.
Eine Farbe- Wasserbalance wäre somit nicht zu erreichen / ständiges Nachfeuchten und Erhöhung der Feuchtung notwendig / eine Druckstabilität kann nicht erreicht werden.
Die Druchmesser der Farb- und Feuchtwalzen beruhen auf einer ´Kalkulation´ der Erbauer und anhand der Zylinderdurchmesser bzw. der gesamten Fläche der Druckplatte gemessen. Eine gleichmäßige Feuchtung, wie auch Einfärben der Druckplatte funktioniert aber nur dann erfolgreich, wenn alle Einstellparameter stimmen. Das bezieht sich auf die Justage der Walzen im Farb- und Feuchtwerk, wie auch der Zusammensetzung des Feuchtmittels und dem Schöpfvolumen der Feuchttauchwalze.
Isopropylalkohol (IPA) wird zugesetzt , damit sich die Oberflächenspannung des Wassertropfens verringert und somit ein gleichmäßiger Feuchtfilm auf der Druckplattenoberfläche verteilt wird. Und hier führt eine fehlende Kompensation zu Veränderungen in der Oberflächenspannung des Feuchtfilms und damit ein ´abbrechen´des Films bzw. einem ´zerreisen´ oder ´aufbrechen´ dieser Schicht. Hier liegt der Hund begraben, meine ich.
Solche Themen sollten häufiger in diesem Forum angesprochen werden und ich hoffe auf eine rege Beteiligung aller.(!)