Beiträge von Spinetti

    Das ist Marketing, kein Fortschritt und kein Rückschritt. Wenn der Kontrolleur seine blinkende kleine Daddelmaschine liebt dann ist eine weitere sinnfreie Anwendung ein Argument für die Druckmaschine, den Daddelkasten und die eigene Unentbehrlichkeit.




    Je weniger Menschen den Prozess und das Produkt verstehen, desto mehr lieben sie die in Zahlen gegossenen Randbedingungen einer für sie zu komplizierten Kette von Einflüssen und Ergebnissen. Und sie glauben durch „Zahlenmagie“ etwas verbessern zu können.



    Zitat:



    Glauben sie mir, kein Finanzmann hat jemals die Wirtschaft verstanden.


    Denn Finanzleute glauben, dass Firmen Geld machen. Firmen machen Schuhe …


    Man muss das Geschäft verstehen. Das Geld kommt zum Schluss, nicht am


    Anfang. Das ist für einen Finanzmann schrecklich schwer zu verstehen.


    Peter F. Drucker, Ökonom, 1909-2005




    (Er heißt wirklich so)


    Grüße


    Spinetti


    Powerprinter hat recht. Unsere Farb-, Papier- und Energiekosten sind weitgehend „vereinbart“, nur halt leider nicht mit uns.


    Allerdings sind die weiter oben angedachten „einheitlichen Preise“ genau das gleiche Dilemma. Ob jetzt ein Verband die festlegt oder eine Gasthaushinterzimmerbesprechung dazu führt ist wurscht. Wir würden nichts gewinnen - wenn es denn ginge.


    Geht natürlich nicht. Zu viele Betriebe mit gleichartigem Leistungsspektrum im Wettbewerb, viel geringere Kosten in direkten Nachbarländern, und ganz grundsätzlich ist „Marktpreiskorrektur“ in unserem Wirtschaftsraum ohnehin Quatsch. Wir beschweren uns ja auch, wenn es uns trifft.


    Grüße


    Spinetti

    Gute Annahme: Genre stimmt (Krimi), allerdings hier ohne den Comedyanteil. Land sowieso.


    Rechts sitzt übrigens ein in Österreich recht bekannter Schauspieler und Kabarettist.


    Grüße


    Spinetti

    Entschuldigung, Guenter, das „Elektrische“ ist nicht so meins …


    Habe es etwas aufgehellt noch mal angehängt.


    @ KBA: Dein Titel ist genial, trifft sogar zufällig meinen Rätsel-Inhalt. Deine Beschreibung passt auch.


    Ist es aber natürlich nicht. Tipp: kommt aus Österreich.


    Grüße


    Spinetti

    … sprich Arbeitgebersicht:


    Zur Klarstellung dieser Heransgehensweise betrachte man sich das derzeitige System:


    Wer mit Steuerklasse 1 monatlich 2.500 Euro brutto erhält findet etwas über 1.500 Euro auf seinem Konto wieder, je nach Kirche, Kindern etc. Dabei zahlt der Arbeitgeber etwa 3.700 Euro an die verschiedene lohnrelevanten Töpfe, neben dem Sozialversicherungsanteil, der nicht im Bruttolohn enthalten ist, die Berufsgenossenschaft, weitere arbeitsbedingte Versicherungen und Abgaben, das Lohnbüro/Steuerberater zur Abrechnung u.s.w.


    Hier aber schon die erste Augenwischerei: der „Arbeitgeber“ zahlt gar nichts, der hat kein Geld! Er gibt etwas von dem Geld weiter, was der Betrieb in dem Monat - hoffentlich - verdient hat. Durch die Arbeit des Arbeitnehmers, und das Zutun und die Arbeit des Unternehmers. Zahlen muss der Kunde des Betriebes.


    Das zeigt auch die Absurdität der Scheindebatte über zukünftige Arbeitgebenanteile: verdienen muss immer der Mitarbeiter beide Anteile, und bezahlen muss der Kunde.


    Vernünftig und richtig - in EHSTs Sinne liberal - wäre: ich überweise 3.700 Euro an den Arbeitnehmer. Und er hat recht! Das wäre das vernünftigste Steuer- und Abgabenreformpaket aller Zeiten. Der Arbeiter erhält seinen kompletten Produktivitätsanteil und versteuert und versichert sich selbst nach eigener Entscheidung. Das würde die Funktionärskader an beiden Seiten des Tarifverhandlungstisches deutlich ausdünnen.


    Und da nicht jeder ein Versicherungsfachmann werden kann: natürlich darf von staatlicher Seite ein verbindliches, gewinnüberwachtes Standard-Versicherungspaket für wesentliche Lebensrisiken bei den Anbietern eingefordert und vorgeschrieben werden. Das wäre wohl nicht ganz im Sinne des vorgenannten Kollegen, aber ein kurzer Blick auf z.B. die Vielgestaltigkeit von Mobilfunktarifen zeigt, das hundert Anbieter gern mal dreitausend Tarife präsentieren, um im Zahlennebel den Strick, mit dem sie dir die Luft abdrehen werden, zu verschleiern.




    Grüße


    Spinetti

    Wenn Du gestattest antworte ich ohne diese riesigen Zitatkästen.


    Dein erster Irrtum ist ein eher spaßiger: natürlich gibt es im Schlaraffenland eine Moral. Das Faszinierende an diesem alten Mythos war gerade die Umkehrung unserer gewohnten Wertvorstellungen. Der Faulste wurde König, wer am längsten schlief bekam das meiste Geld. Was natürlich durch den Umstand, das dort die Dinge kaum etwas oder gar nichts kosteten, doppelt unsinnig war.


    Dein zweiter Irrtum ist die marktabhängige Moral. Es ist umgekehrt. Der Markt nutzt die moralischen Vereinbarungen der Gesellschaft, um zu funktionieren, ist ein „Moralzehrer“. Gewinnorientierung und Marktfunktionalität schaffen keine Moral.


    Die Marschrichtung ist doch: der Markt, sprich die Wirtschaft, ist für den Menschen da, nicht umgekehrt!


    Nimm als Beispiel mal Herrn Green, der sich Gedanken macht, ob er nach seinem Abschluss als Meister noch einen Technikerlehrgang dranhängt. Vor zehn oder 15 Jahren wäre diese Entscheidung als Bestrebung gesehen worden, eine bessere und/oder besser bezahlte Arbeitsstelle zu bekommen. Heute aber treibt ihn mit Sicherheit eher die Frage: wie bin ich in meinem Beruf noch verwendbar, wie kann ich überhaupt langfristig eine Stelle in meinem Bereich halten/bekommen.


    Gelingt das nicht, und er verliert seine Beschäftigung, dann könnte er deinem Vorschlag folgend ja Gärtner werden, wenn gerade Gärtner gebraucht würden. Aber kann er das wirklich?


    - Gärtner ist ein Beruf der Können, Wissen, Erfahrung und Zuneigung zum Metier erfordert. Das lernt sich nicht an einem Wochenende.


    - Wird das Erlernen gelingen? Wie lange dauert es? Wer ernährt ihn nebst Famile diese Zeit? Ein Lehrlingsgehalt reicht da sicher nicht.


    - Wenn er fertig ist, ist er dann gut in seinem Beruf? Wird es reichen, davon zu leben? Werden dann überhaupt noch Gärtner gebraucht?


    Ach nein, Herr Green, Pech gehabt. Die Gärtnerstellen sind alle besetzt, aber wir hätten Nachfrage nach Eisenbiegern. Zeigen Sie doch mal ihre Hände ...


    Also: wenn man wie in unserem Beruf für bestimmte Arbeiten einen langwierigen und komplizierten Bildungs- und Arbeitsweg hinter sich bringen muss, dann ist eine langfristige Arbeitsperspektive ein vernünftiger und vertretbarer Anspruch. Und gibt der Markt mit seinen derzeitigen Regeln das nicht her, dann sind durchaus die Regeln zu hinterfragen.


    Natürlich kann ich fünf mal im Leben einen neuen Bereich erobern, aber welche Qualifikation oder „Klasse“ werde ich erreichen? Man kann sein Dasein als Handlanger und Regalauffüller bestreiten, mein Ding ist es nicht.


    Grüße aus Hessen


    Spinetti

    @ EHST


    Lies Heins Absatz noch mal in Ruhe.


    Warum hat er das geschafft? Wegen seines deutlichen Widerstandes gegen derzeit gültige gesellschaftliche Regeln? Wegen marktkonformen Verhaltens? Wohl kaum.


    Etwas muss doch unser Zusammenleben mehr bestimmen als die rechenbaren Grundlagen. Das blendest Du allzu oft aus deinen Statements aus. Markt schafft Möglichkeiten, füllen müssen wir die Räume.


    Grüße


    Spinetti

    Ich finde es auch besser wenn wir unseren Schwerpunkt in der Lösung von technischen Problemen finden.


    Bingo! Schau mal kurz ins Forum. Unser Schwerpunkt ist technisch! Deshalb sollte man diesen Nebenschauplatz auch in seiner wirklichen Dimension wahrnehmen.


    Technischer und beruflicher Austausch ist Basis und Grund dieses Forums. Eben auch im Moment.


    Grüße


    Spinetti

    ich finde politische Diskussionen in so einem technischen Forum für Unsinn und Gift


    Da bin ich deutlich gegenteiliger Ansicht. Zum einen gibt es in unserer Gesellschaft keine unpolitischen Räume. Zum anderen ist die thematische Trennung der technischen und politischen Diskussionen von Herrn Green sauber gelöst worden. Wem die Beiträge hier sinnlos, unerfreulich oder gar befremdlich erscheinen kann sie problemlos ignorieren. Da ist der Informationsdrang dieses Druckspiegel-Bots mit seine ständigen Einträgen in meinen „ungelesenen Beiträgen“ viel störender.


    Technisch sind in diesem Forum nur die technischen Themen. Ansonsten taucht eben alles auf, was einen Drucker so betrifft oder anficht, wie z.B. Lohn, Betriebsklima, Arbeitsmarkt, Sprüche, Preise bei Mitbewerbern, Aussehen der Teilnehmer, Aufrufe zu Stammtischen und so weiter und so fort. Wir sind eben Menschen.


    Weiter sagst du





    oder später artet das dermaßen aus das es kein spaß mehr macht diese Foren zu besuchen



    Dafür sind wir ja wach und da. Bisher ist nichts entglitten. Inhaltliche Beschränkungen sind in einer meinungsfreien Gesellschaft immer das letzte mögliche Mittel, um dauerhafte, sich wiederholende Fehlentwicklungen zu korrigieren. Da könnten dann auch ganze Diskussionen einfach gelöscht werden. Aber da sind wir meilenweit von entfernt.


    Grüße


    Spinetti

    erna




    Tut er nicht


    Er entwickelt sich. Hier im Forum wird eigentlich immer ein sehr guter bis erträglicher Umgang miteinander geübt. Und Menschen sind eben auch mal sauer oder verärgert.


    Die inhaltliche Diskussion ist niemals die Ursache einer Verschärfung, sondern die fehlende Ergebnisoffenheit. Meist werden aber Standpunkte publiziert und Verständnis bis Zustimmung erhofft.


    Wer kommuniziert will in der Regel verstanden werden. Durch die fehlende emotionale Ebene (diese Emoticons sind nur recht traurige Krücken) bleibt die inhaltliche Ebene dominant und man kann die wirkliche Befindlichkeit des Gegenübers kaum erkennen (siehe Watzlawick). Deshalb ist etwa eine harsche einmalige Reaktion nicht der Anfang vom Ende sondern systembedingt. Nicht jeder beherrscht dieses blutleere Geschreibsel wie ich es hier eben abgeliefert habe.


    Grüße


    Spinetti

    … kommt bedeutungsmäßig vom Hieb, Schlag oder Streich. Das wandelte sich dann zur Beschreibung dessen, was du nach dem Schlag am Geschlagenen noch sehen konntest.


    Den gleichen Bedeutungsstamm findest Du noch beim „Schmiss“; der Vernarbung im Gesicht eines schlagenden Studenten, nachdem er sich doofer weise in einer „Mensur“ mit einer scharfen Waffe hat an den Kopf schlagen lassen.


    Der Druck-Schmitz bezeichnete ursprünglich den leichten Quetschrand an der Außenkante des Druckbildes, den die Lettern und Klischees im Buchdruck bei einer zarten Pressung im Papier hinterließen. Sah man die Verformung gar noch auf der Rückseite des Druckbogens sprach man vom „Schattieren“


    Zylinder-Druckmaschinen wurden erst um 1820 erfunden, vorher war der Druckvorgang flach auf flach. Wenn dann beim Heben des Papierrahmens - an der Kniehebelpresse z.B. - der Bogen beim Lösen von der Form noch mal gegen die letzte Zeile (oder die ganze Form) schlug, dann sah man einen Schmitz, der tatsächlich noch von einem Schlag herrührte.


    Und die Vertiefung der Druckform im Bogen konntest du bei den späteren „Schmitzringläufern“ durch Zurichtung exakt aussteuern und warst nicht den Maschinen- und Lagerungenauigkeiten ausgeliefert.


    Bedingung: Schmitzringe und Schmitzstangen immer penibel sauber halten!


    Die heute Schmitz genannten Störungen im Offsetdruck basieren eigentlich auf einem maschinentechnisch eher „Schlupf“ genannten Unterschied der Oberflächengeschwindigkeiten zweier sich berührender Zylinder / Räder.




    Gruß




    Spinetti

    @EHST


    Du gehst wie immer mit deiner Ernsthaftigkeit und Theorieverliebtheit etwas zu weit! Der Kollege hat nur sein Erstaunen ausgedrückt. Und ich selbst könnte hier aus dem Stand drei Seiten schreiben, da würden selbst deine Auslassungen mengenmäßig als Randbemerkungen auftauchen. Aber nicht jeder beschäftigt sich mit systemischen Fragen so lange und tiefgründig wie du. Und im Vergleich zu den Anforderungen des täglichen Lebens scheint hier manche Debatte durchaus weltfremd, sprich fern der Praxis. Und das darf wohl auch jeder mal sagen, oder? Unser Thema war früher schon mal „Freiheit“, wenn ich mich recht zurück erinnere.


    Grüße


    Spinetti

    … wäre mein Rat - aus Arbeitgebersicht.


    Massari, nimm die Vorschläge hier im Forum mal als Anregungen und Überlegungen. Aber konkret in deiner Situation helfen Dir Rechtsschutzversicherungen und Lehrpläne nicht wirklich weiter.


    Du mußt Dir zuerst die Frage stellen: lohnt es sich für Dich den Kampf aufzunehmen? Sind denn dein Chef, der Geselle und der Ausbilder sonst in Ordnung? Stimmt das Klima im Betrieb weitgehend? Willst Du da bleiben?


    Und da sind Verzweiflung oder Angst keine guten Ratgeber. Wenn Du die Stelle halten willst, weil der Abbruch der Ausbildung oder ein Stellenwechsel Dir mehr Angst machen als das was kommen könnte, dann ist das keine ausreichende Motivation.


    Stimmt das Klima weitgehend - und Stress gibt es überall immer wieder - und der Beruf macht Dir Spaß, dann hau rein.


    Ich interpretiere mal frei aus deinen Stellungnahmen: Du hast einige kapitale Fehler gemacht, sprich Sachen versiebt, die Du vorher gut gemacht hattest, Dinge vergessen, die Dir gesagt wurden etc. Also Schusseligkeit, Sorglosigkeit und Unachtsamkeit. Das sind Fehler einer Kategorie, die Ausbilder und Chef schwer fassen können. Deshalb dieses Kündigungsszenario. Die Ankündigung einer Kündigung ist eigentlich eine Verzweiflungstat von Seiten des Chefs. Da wird gedacht: „Wir müssen den mal aufwecken, sonst geht das schief!“. Trotzdem solltest Du das sehr ernst nehmen.


    Angenommen, Du möchtest die Stelle halten, dann ändere dein Verhalten. Sich nur vorzunehmen jetzt weniger Fehler zu machen ist edel, aber fruchtlos.


    Also: vergisst Du z.B. zur Zeit Sachen leicht, dann schreib' sie auf! So banal fängt alles an. Nimm Dir einen Kollegblock, ein Heft oder was auch immer - keine einzelnen Blätter - und notiere Dir die Dinge, die Du auftrags- oder ablaufbezogen vergessen könntest. Dinge, die Dir so zwischendurch noch zugerufen werden, und die am Ende des Auftrags dann gerne im Kopf weg sind. Nur mal als eine Möglichkeit.


    Alleine durch den Akt des schriftlich Niederlegens sehen Ausbilder, Geselle und Chef: der ändert etwas, der versucht Fehler und Irrtümer zu vermeiden.


    Bekommst Du etwas an der Maschine nicht hin, dann drucke es nicht! Dafür bist Du Azubi. Wenn Du einen Passer schlecht einstellst und dann laufen lässt kommt der Ärger. Bekommst Du den Passer nicht hin musst Du abbrechen und dir Hilfe organisieren. Genervt schauen tu' ich auch jeden Tag, und trotzdem kommt jeder mit den Problemen. Jeder hat halt einen Job fertig zu bekommen, und man hat auch eigene Schwierigkeiten zu meistern. Da freut einen eine Unterbrechung meist gar nicht. Aber nur so geht es. Besser fünf Minuten genervt als 2.000 Bogen in die Tonne.


    Also - tu etwas, wenn es sich deiner Meinung nach lohnt. Rede nicht nur davon. Das ist heute eine beliebte Krankheit. Schreib deine Fehler auf, arbeite sie nach, geh der Sache auf den Grund. Vielleicht hast Du am Ende wirklich zu viel um die Ohren, kann ja sein. Aber dann ist ein mitnotierter Tagesablauf mit den 35 Sachen, die Du da machen musstest, beim nächsten Gespräch bestimmt eine Hilfe.




    Soweit erst mal aus Hessen


    Grüße


    Spinetti