… wäre mein Rat - aus Arbeitgebersicht.
Massari, nimm die Vorschläge hier im Forum mal als Anregungen und Überlegungen. Aber konkret in deiner Situation helfen Dir Rechtsschutzversicherungen und Lehrpläne nicht wirklich weiter.
Du mußt Dir zuerst die Frage stellen: lohnt es sich für Dich den Kampf aufzunehmen? Sind denn dein Chef, der Geselle und der Ausbilder sonst in Ordnung? Stimmt das Klima im Betrieb weitgehend? Willst Du da bleiben?
Und da sind Verzweiflung oder Angst keine guten Ratgeber. Wenn Du die Stelle halten willst, weil der Abbruch der Ausbildung oder ein Stellenwechsel Dir mehr Angst machen als das was kommen könnte, dann ist das keine ausreichende Motivation.
Stimmt das Klima weitgehend - und Stress gibt es überall immer wieder - und der Beruf macht Dir Spaß, dann hau rein.
Ich interpretiere mal frei aus deinen Stellungnahmen: Du hast einige kapitale Fehler gemacht, sprich Sachen versiebt, die Du vorher gut gemacht hattest, Dinge vergessen, die Dir gesagt wurden etc. Also Schusseligkeit, Sorglosigkeit und Unachtsamkeit. Das sind Fehler einer Kategorie, die Ausbilder und Chef schwer fassen können. Deshalb dieses Kündigungsszenario. Die Ankündigung einer Kündigung ist eigentlich eine Verzweiflungstat von Seiten des Chefs. Da wird gedacht: „Wir müssen den mal aufwecken, sonst geht das schief!“. Trotzdem solltest Du das sehr ernst nehmen.
Angenommen, Du möchtest die Stelle halten, dann ändere dein Verhalten. Sich nur vorzunehmen jetzt weniger Fehler zu machen ist edel, aber fruchtlos.
Also: vergisst Du z.B. zur Zeit Sachen leicht, dann schreib' sie auf! So banal fängt alles an. Nimm Dir einen Kollegblock, ein Heft oder was auch immer - keine einzelnen Blätter - und notiere Dir die Dinge, die Du auftrags- oder ablaufbezogen vergessen könntest. Dinge, die Dir so zwischendurch noch zugerufen werden, und die am Ende des Auftrags dann gerne im Kopf weg sind. Nur mal als eine Möglichkeit.
Alleine durch den Akt des schriftlich Niederlegens sehen Ausbilder, Geselle und Chef: der ändert etwas, der versucht Fehler und Irrtümer zu vermeiden.
Bekommst Du etwas an der Maschine nicht hin, dann drucke es nicht! Dafür bist Du Azubi. Wenn Du einen Passer schlecht einstellst und dann laufen lässt kommt der Ärger. Bekommst Du den Passer nicht hin musst Du abbrechen und dir Hilfe organisieren. Genervt schauen tu' ich auch jeden Tag, und trotzdem kommt jeder mit den Problemen. Jeder hat halt einen Job fertig zu bekommen, und man hat auch eigene Schwierigkeiten zu meistern. Da freut einen eine Unterbrechung meist gar nicht. Aber nur so geht es. Besser fünf Minuten genervt als 2.000 Bogen in die Tonne.
Also - tu etwas, wenn es sich deiner Meinung nach lohnt. Rede nicht nur davon. Das ist heute eine beliebte Krankheit. Schreib deine Fehler auf, arbeite sie nach, geh der Sache auf den Grund. Vielleicht hast Du am Ende wirklich zu viel um die Ohren, kann ja sein. Aber dann ist ein mitnotierter Tagesablauf mit den 35 Sachen, die Du da machen musstest, beim nächsten Gespräch bestimmt eine Hilfe.
Soweit erst mal aus Hessen
Grüße
Spinetti