Zitat/Frage von Sia: "Verschiedene Puderkörnungen (25er und 35er und Menge von 15%-60%) getestet, hatte keinen großen Einfluss auf die Kratzer. Wie stellst du die Luft von oben ein?"
Hallo Sia,
Wenn der Puder, wie Du sagst, keinen großen Einfluss auf die Kratzer hat, kann es nur das Auslageverhalten des Papieres sein.
Ich habe während meiner aktiven Speedmaster- und GTO-Zeit immer versucht, mit so wenig Puder (25er) wie möglich zu fahren - das Fein- und Grobkörnige habe ich i.d.R. vermieden und nur bei Florpost oder schwerem Karton benutzt. Das Problem während dieser Findungsphase sind die Ableger in den ersten Stapeln . Irgendwann hat man aber dann seine Werte, die sich bei künftigen Produktionen nicht mehr grundlegend ändern.
Merke: Jeder Wert hat Einfluss auf einen anderen. Daher gibt es nicht DIE Einstellung.
Die Luft habe ich in etwa so eingestellt:
- Greiferöffnung nach Sicht und Gehör, so wie Dexter geschrieben hat.
- Mit so wenig wie möglich anfangen (analog zu Dexters Empfehlung) und nur bei Bedarf steigern (auch, weil zu starke Luft mir meinen Puder evtl. wegbläst). Die optimale Einstellung ist gefunden, wenn der Bogen sanft auslegt.
- Die Ventilatoren über den ganzen Bogen verteilt, wobei die hinteren auf die Bogenbremse blasen. Sind die zu weit vorne, wird das Bogenende nicht mehr bis zum Schluss von den Saugern festgehalten. Das Zusammenspiel Bogenbremse, Blasluft und Greiferöffnung ist für die gute Auslage immens wichtig. Dann ein bisschen mit dem Puder spielen ... passt!
- Hast Du Blasluft-Stangen, dann die äußeren leicht nach außen zeigend einsetzen.
- Mit langsamerer Geschwindigkeit anfangen und erst wenn alles optimal auslegt, Geschwindigkeit steigern. Ein Nachjustieren gelingt besser, weil man jetzt sofort die Ergebnisse sieht.
- Keile in den Ecken können das Entweichen des Luftkissens positiv verzögern.
Ich kann mich an meine erste 4-Farb-Speedmaster 1996 erinnern - vom Vorgänger katastrophal eingestellt hinterlassen - die mir meine ersten grauen Haare beschert hatte. Bis ich gemerkt hatte, dass die komplette Auslage verstellt war, hatte mir das ein schnelleres, ruhigeres Laufen der Maschine nahezu unmöglich gemacht. Zaghafte erste Versuche mit Änderung der Blasluft und Bogenbremse haben dann aber eine Verbesserung gebracht und irgendwann auch das Wohlwollen des Betriebsleiters.
Probieren geht über studieren - hier triffts voll und ganz zu.
Viele Grüße aus Bonn