Phosphoreszierende Lacke

  • Hallo liebe User,
    Kennt sich jemand unter euch mit Phosphoreszierenden Lacken aus? Ich habe vor in nächster Zeit mit ihnen zu arbeiten und hoffe jemand von euch weiß darüber Bescheid & könnte mir eventuell ein paar Tipps zur Anwendung geben :)


    LG


    Dirk1998

  • Hallo Dirk1988,


    dein Plan ist mutig, falls du nur im Offset arbeiten willst. Unsere Schichtstärken erlauben nur sehr feinteilige Pigmente. Und phosphoreszierende kenne ich nur recht grob. Ich hatte mal ein Versuchsprojekt, solche Farben für Offsetanwendungen zu entwickeln, kenne also ein paar Aspekte aus eigener Praxis.


    Für die, die es nicht genau wissen: Phosphoreszierend bedeutet „nachleuchtend“. Im Unterschied zu fluoreszierend = im länger welligen Bereich zurückleuchtend, meist aus UV-Anteilen ins Sichtbare. Fluoreszierend sind Weißmacher, optische Aufheller, Tageslichtleuchtfarben = Neonfarben. Phosphoreszierende Farben werden in Kunststoffen und Beschichtungen verwendet, damit sie nach einer Aufladung durch Licht eine Weile glimmen, also im Dunkeln nachleuchten. Wir finden Sie z. B. in Warnschildern in Gebäuden und Spielzeug.


    Pigmente, die zur Phosphoreszenz befähigt sind, kenne ich nur als grobe, meist anorganische (oder auch mineralische) Stoffe. Je gröber die Teilchen sind, desto besser ist der Leuchteffekt. Korngrößen liegen schnell deutlich jenseits der 10 µm, also sehr, sehr schwierig für den Offset. Der Flexo wäre der nächste Kandidat, weil er mit seiner stärkeren Übertragungsschicht etwas Entspannung anbietet. Wir kennen das von einigen Effektpigmenten.


    Noch besser klappt es im Tiefdruck oder gar im Siebdruck. Gerade der Siebdruck kann bei den häufig zu treffenden Kleinauflagen punkten. Möglicherweise klappt auch Tampondruck; da haben wir ja schon erstaunlich dicke Farbschichten gesehen.


    Hast du denn konkretere Fragen oder Informationen, wie du die Umsetzung planst?


    Viele Grüße & ciao
    Inkman