Heidel Tiegel - 2te Farbe(Klischee) paßgenau einrichten

  • Hallo ich bin hier neu und hoffe es kann mir jemand helfen.
    Aus Faszination habe ich mir einen Heidelberger Tiegel A4 günstig gekauft, komme aus dem Digitaldruck. Und nach verweiltem studieren und probieren mittlerweile fähig zu Stanzen und einfarbig zu Drucken , sogar anständige Blindprägungen gelingen... aber nun zum Problem das meine weiblichen Gehirnzellen überfordert.
    Einfarbiger Drucker super klappt alles, drucke gleich mit Schnitt und Passermarken.
    Nylonklischee (ich habe nur die mit Alurückseite) aber leider kein Magnetfundament auf Metallplatte kleben, Aufzug aufbauen ... und das Baby schnauft los....
    Aber wie bekomme ich nun die 2 te Farbe paßgneau hin, ohne das ich Gefühle 1000 x den Schließrahmen ausbauen und alles wieder minimal verschiebe.
    Irgendwie muß es doch da einen Denktrick geben. War schon sehr Stolz auf meinen Einfall bei der Blindprägung die Patritze (automatisch) auf den Aufzug zu kleben mit DS Klebeband ....
    Aber jetzt setzt es aus.... vielen Dank für Eure Hilfe

  • Hallo barbwire,


    heisst nicht umsonst die schwarze Kunst :)


    mehrfarbige Druckprojekte im Buchdruck werden in der Form auf *Drehpunkt* geschlossen
    das heisst, gefühlte tausendmal rausnehmen, Form öffnen und minimal den Stand verändern
    bis es eben passt :)


    in diesem Sinne


    Gott grüß die Kunst

  • Hallo barbwire,
    Gott grüße sie-die Kunst


    Auf Drehpunkt schließen ist die beste Möglichkeit, wenn das entsprechenden Material vorhanden ist. Die ca.4x4 Cicero großen verstellbaren Drehpunkte sind selbst vielen Druckern unbekannt. Aus Quadraten zusammengesetzte Drehpunkte, z.B. je 1x 6p, 4p, 2p, 1p, erfüllen aber den gleichen Zweck. Pro Klischee werden dann 6 oder 8 solcher "Verstellmöglichkeiten" erforderlich.Wichtig ist, daß die Klischees schon gerade aufgeklebt sind,dann ist es nur die halbe Arbeit und wenn im Anlagewinkel genug "Kleinzeug" liegt, kann auch auf Drehpunkte verzichtet werden. Bei den aus dem Offsetdruck übernommenen Pass-oder Schneidemarken, ist die 2.Farbe nach 2 der 3 mal Form ausheben eingepasst. Form schließen, Abzug machen, Differenzen messen, Form aus der Maschine, Korrekturen machen, Form einheben, Abzug machen-und paßt! Geübte Drucker schaffen das, bei den üblichen Textdarstellungen auf dem Tiegel auch ohne Passmarken. Für die Feinjustierung besitzt der Heidelberger Tiegel aber auch eine verstellbare Seitenmarke und die sogar schräg einstellbare Registerleiste.
    Um die vielen Möglichkeiten dieser wunderbaren und vielseitigen Maschine kennenzulernen,empfehle ich eine spezielle Schulung.

  • Hallo liebe Schwarzkünstler


    Wenn du nur ein Klischee zum Einpassen hast, dann kannst du ja auch die Marken verschieben.
    Nach meinem Wissen setzt man ja einen Drehpunktschluss nur bei mehreren Klischees pro Form ein.




    Gott Grüss die Kunst


    Jakob

  • Hallo Jakob,


    das mit den Marken habe ich ja auch schon geschrieben. Bei mehreren Klischees, auch wenn nur eine Farbe gedruckt wird, ist drehpunktschließen von Vorteil, da jedes Klischee einzeln verstetellt werden kann . Ich arbeite fast nur mit Magnetfundament und Nyloprint als Einseitenform, selbsterstänlich auch hier auf Drehpunkt geschlossen. Das Eirichten geht so viel schneller und sicherer als die Platte auf der Unterlage zu verschieben.


    Gott grüß die Kunst.


    Boston Presse

  • Alles richtig.
    Füge noch hinzu. Schön langsam laufen lassen. Schauen das der Bogen sauber anlegt.
    Den Bogen Dritteln und wenn möglich die Marke im letzten Drittel platzieren und gaaanz wichtig. Darf keine Luft im Aufzug sein. Der muss so fest wie möglich auf der Tiegelfläche liegen.

  • Vielen vielen Dank ... ich hab da jetzt rumversucht und es sage und schreibe hinbekommen. Laut Handbuch war der eine mm nach unten auch perfekt für das feinjustieren - verstellen der unteren anlageschiene.... Da kein Magnetfundament aufzutreiben war hab ich mir eine 1 mm Magnetfolie besorgt und beim lieben Hornbach eine Platte 20 mm dick schneiden laßen hinter dem Rahmen noch 1 mm Papier und alles hat geklappt, noch schnell Nylos mit Stahlträger ... ich werde mich sicher bald wieder melden bin derzeit süchtig nach dem Tiegel und könnte den ganzen Tag damit werkeln....

  • Schön,daß die Drucke jetzt perfekt gelingen. Zu der Unterlage mit Magnetfolie möcht ich noch etwas sagen: Solch eine Unterlage kann eine Magnetfundament nicht ersetzen. Es ist eine Notlösung. Gerade bei dem beliebten Letterpress-Prägedruck hält die Magnetfolie dem Druck auf Dauer nicht stand. Der Heidelberger Tiegel erzeugt immerhin 40 Tonnen Druck!