Ryobi 920 Eure Erfahrung und Meinung

  • Hallo Ryobifan,
    vielen Dank für die lange und ausführliche Erklärung. Der Einsatz von LED-UV klingt bei euch gut, besonders wenn ihr noch gar keinen Trockner hattet. Der ökologische Aspekt ist unschlagbar, mich würde es freuen wenn du noch weiter berichtest. Wie bei euch in der Praxis es mit LED-UV funktioniert und wie die Kunden es annehmen.


    Viele Grüße aus dem Norden

  • Heaven 42 drucken wir alle paar Wochen in großen Auflagen, vollflächig, haben nur IR-Trockner dran
    aber mit den richtigen Farben, Zusatz, etc . geht das auch problemlos und lässt sich am nächsten Tag
    weiter verarbeiten, natürlich drucken wir mit Bio-Farben und alc reduziert.
    Sind eben alles *echte Drucker* an der Maschine :D


    in diesem Sinne...


    Gott grüß die Kunst

  • Hallo Brain77
    Ich glaube Eure Maschine mit Lackwerk, verlängerter Auslage und einer Trocknereinheit ist für Heaven 42 und andere schwierige Papiere optimal. Leider haben wir an unserer Maschine weder das eine noch das andere. Wir haben in unserer Druckerei wenig Platz. Wir könnten keine Maschine von Heidelberg, König& Bauer oder Manroland aufstellen. Alles tolle Maschinen aber alle viel zu groß für unsere kleine Druckerei. Bis vor 4 Jahren haben wir noch im Halbformat gearbeitet. War damals schon ein großer Schritt. alle Maschinen waren auf einmal zu klein. Ergo neue CtP Anlage, neue Schneidemaschine, neue Falzmaschine, Stapelweder und die neue Druckmaschine.
    Wir setzen jetzt ganz auf LED-UV und hoffen, dass alles so klappt wie wir es uns vorstellen.


    Grüße aus dem Schwarzwald
    Wir arbeiten dort wo andere Urlaub machen

  • Na ja, zu LE- UV kann man so oder so stehen.
    Ich bin nicht kein militanter Öko aber vieles ist Augenwischerei und macht das wieder kaputt was lange erkämpft wurden ist.
    Da wird erzählt das durch LE-UV quasi alles Öko ist und weniger Energie usw.
    Kollegen, das ist gelinde gesagt , Lüge.
    Denn dieses bedruckte, gelackte Papier ist unter dem Strich " Restmüll " , so es noch einmal extra recycelt werden muss.
    Belege dazu schicke ich gern.
    Leider, wir Drucker machen uns zu widerlichen Handlangern der Druckmaschinenherstellern und ahnungslosen Endkunden.
    Okay, das wäre mal ein Thema für ein extra Thread .


    Lieber Gruß Hein

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

  • Das kann ich so zu 100% Unterschreiben! Mit Öko hat das nichts zutun ...

  • Hallo Brain77
    Ich glaube Eure Maschine mit Lackwerk, verlängerter Auslage und einer Trocknereinheit ist für Heaven 42 und andere schwierige Papiere optimal. Leider haben wir an unserer Maschine weder das eine noch das andere. Wir haben in unserer Druckerei wenig Platz. Wir könnten keine Maschine von Heidelberg, König& Bauer oder Manroland aufstellen. Alles tolle Maschinen aber alle viel zu groß für unsere kleine Druckerei. Bis vor 4 Jahren haben wir noch im Halbformat gearbeitet. War damals schon ein großer Schritt. alle Maschinen waren auf einmal zu klein. Ergo neue CtP Anlage, neue Schneidemaschine, neue Falzmaschine, Stapelweder und die neue Druckmaschine.
    Wir setzen jetzt ganz auf LED-UV und hoffen, dass alles so klappt wie wir es uns vorstellen.


    Grüße aus dem Schwarzwald
    Wir arbeiten dort wo andere Urlaub machen

    Hallo Ryobifan,


    da hast du recht, wir haben diese Ryobi 925 auch aus Platzgründen angeschafft. Eine Heidelberg bzw. MAN würde bei uns nicht rein passen.


    Wir drucken viele kleine Aufträge (unter 250 Bg.) und verschiedene Papiersorten und das am selben Tag. Das könnte man ohne der Konstellation der Auslage und Trockeneinheit nicht bewältigen, da die Trockenzeit bei der geringen Papiermenge zu lange Standzeiten führen würde.



    bis bald Brain

  • Hallo Hein,


    kannst du für deine Aussage diese Belege liefern? Ich meine, gibt es dazu Berichte, Statistiken oder ähnliches? Würde mich nämlich auch mal interessieren.
    Ich persönlich finde diese UV-Geschichte auch etwas unnötig. Meines Erachtens auch nur wieder eine Preisspirale für die meisten Druckereien: Weil der Kunde den Dispolack nicht bezahlt, kauft man nun eine LE-UV Maschine und druckt alles mit UV-Farben.
    Nichts muss mehr lackiert werden. Die Maschine ansich schluckt aber mehr Strom, weil ja immer mit Trockner getrocknet werden muss, die Maschine ist in der Anschaffung teurer (habe ich letzte Woche zumindest von HEIDELBERG im Gespräch erfahren), und die Farben sind auch mal mind. doppelt so teuer. Der Vorteil des "nicht mehr scheuerns" ist natürlich gegeben und wie ich das sehe kann dann auch das Lackwerk entfallen.


    Die Rechnung dazu müsste natürlich lauten, ab wann verdiene ich mit so einer Maschine mehr Geld als mit normalen Dispolackwerk. Ich schätze, die meisten Druckereien werden dadurch keine großen Mehrwerte erzielen, da sie für die gleichen Aufträge nicht plötzlich mehr Geld erhalten. Ich kenne genug dieser Druckereien, die überall den Dispersionslack aufgetragen haben, damit der Kunde nichts zu meckern hat. Das dies alleine rund 10 EUR Strom / Stunde frisst, wurde dabei nicht beachtet. Geschweige den Kosten für den Lack. Viele dieser Druckereien gibt es mittlerweile auch nicht mehr. Bei uns in der Umgebung war das teilweise normal. Aussagen von den Kunden: "Druckerei A und B lackiert das sowieso immer mit, die haben nämlich ein Lackwerk, das läuft dann eh mit..."


    In der Theorie ist das alles schön und gut, aber in der Praxis muss die Firma halt auch damit Geld verdienen.
    Sorry, jetzt bin ich doch sehr vom Thema abgewichen ;)

  • Derzeit gebräuchliche Uv-Farben und Lacke sind nicht für die neue LED-UV Technologie geeignet.Ihr Absorptionsspektrum ist auf konventionelle UV-Mitteldrucklampen abgestimmt. Im Gegensatz dazu ist der von LED-Systemen emittierte Wellenlängenbereich auf ein schmales Spektrum begrenzt. Der Schwerpunkt liegt gegenwärtig im UVA-Bereich mit Peaks bei 365 nm und 395 nm. Das Absorptionsspektrum der Farben und Lacke muss auf einen schmalen Wellenlängenbereich um diese Peaks abgestimmt werden.
    Deshalb liegt der Preis von LED-optimierter Farbe noch um einiges höher als für die handelsüblichen UV-Farben.


    In meinen Augen ist der LED-UV Druck nur für kleinere Auflagen evt mittlere Auflagen lukrativ, weil die Farbkosten zur Zeit noch echt heftig sind.

  • Theoretisch könnte man auch LED-UV Farben in einem UV-Trockner fahren, aber wie Marodin geschrieben hat ist das wirtschaftlich und technisch nicht sinnvoll.


    Meiner Meinung bleibt am Ende die Frage des Preis für LED-UV Farben in der Praxis im Vergleich zu normalen UV-Farben für diese Technologie entscheidend. Die Kostensteigerungen hier im Vergleich übersteigen die Einsparvorteile von dem Strom bisher komplett.


    Doch wenn die Kunden dieses am Ende für den LED-UV Druck bezahlen, dann lohnt sich der LED-UV Trockner.

  • Hallo massl,
    hier einmal einige interessante Informationen.
    Ich gebe dir einmal den Link durch weil das Schriftstück ziemlich umfangreich ist.


    Gruß Hein

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

  • Theoretisch könnte man auch LED-UV Farben in einem UV-Trockner fahren, aber wie Marodin geschrieben hat ist das wirtschaftlich und technisch nicht sinnvoll.


    Meiner Meinung bleibt am Ende die Frage des Preis für LED-UV Farben in der Praxis im Vergleich zu normalen UV-Farben für diese Technologie entscheidend. Die Kostensteigerungen hier im Vergleich übersteigen die Einsparvorteile von dem Strom bisher komplett.


    Doch wenn die Kunden dieses am Ende für den LED-UV Druck bezahlen, dann lohnt sich der LED-UV Trockner.

    Wenn ich mir das PDF von Heidelberg anschaue, benötigt man bei der XL 106 LE UV mit 3 LE-UV-Lampen, was wohl 60 kWh entspricht. Jetzt ist im PDF nur der vergleich zum herkömmlichen Dispolackwerk mit 105 kWh (kommt mir verdammt viel vor, an unserer Rapida 106 frisst das Lackwerk etwa 60 kWh) gezogen.
    Entspricht hier also einer Differenz von ca 45 kWh * 0,25 EUR = 11,25 EUR Stromkosten / Stunde. Wäre jetzt halt interessant, wieviel ein normaler UV-Trockner in der Stunde an Strom benötigt und was die Farben wirklich im Vergleich zu den LE-UV-Farben kosten. Dafür musst du mir UV natürlich _immer_ den Trockner laufen lassen. Also immer 60 kWh * 0,25 = 15 EUR Strom/Stunde mehr, als mit einer Maschine ohne UV (und ohne Lack in dem Falle natürlich). Für viele Druckereien wohl schon fast der Lohn des Druckers, der an der Maschine steht.


    Meine Meinung: Eine Rechnung die bei den meisten Akzidenzdruckern nicht aufgehen wird.


    -> Seite 16

  • Hein: Auch wenn ich Ulenspiegel als eine der wenigen ernstzunehmenden "Ökodruckereien" sehr schätze, die verlinkte PDF ist genau so Marketingewäsch wie das der kritisierten UV-Drucker. Speziell die Abhandlung zum "No-Label-Druck" stößt mir übel auf. Das unterstützt die kurzsichtige Denkweise "wenn das FSC-Siegel drauf ist, ist alles öko und super", und dass das nicht stimmt, solltet gerade Ihr genau wissen.


    Zum Thema Deinking hier die originale Pressemitteilung der Ingede:


    Was die ganzen Vergleiche zum Energieverbrauch angeht: Es wird ja immer irgendwie mit anderen Trocknungstechnologien verglichen. Ob der reine Vergleich der Anschlusswerte wie im von Massl geposteten PDF stimmig ist, sei dahingestellt. Wichtig ist für mich aber, dass mit konventionellen Offsetfarben gar kein Trockner benötigt wird. Weniger als null Energie kann ich nicht verbrauchen, LE-UV und Konsorten können also nicht weniger Energie verbrauchen als konventionell.