Frage 8, Gesundheit und Umwelt: Tablettauflagen

  • Zu eurer Unterhaltung und gegebenenfalls zur Diskussion stelle ich hier hin und wieder einfache Fachfragen. Wer Lust hat, kann sich nach der eigenen Beantwortung meine Lösung anschauen. Wenn jemand erweitern, korrigieren oder widersprechen will - jederzeit gerne.


    Frage: Für Fastfood - Ketten werden große Mengen von Tablettauflagen im Heatset auf ungestrichenes Papier gedruckt. Ist das so in Ordnung?


    meine Antwort:


    Viele Grüße & ciao
    Inkman

  • Kleine Anekdote:
    Hatte mich einst in einer Druckerei in Österreich beworben die diese Unterlagen drucken. Der Kunde wollte das man die Produktion videoüberwacht und der Drucker bekam extra Geld dafür, weil Überwachung eigentlich gegen geltendes Gesetz verstoßen hätte .

  • Die Beweislast hat immer der Kläger.


    Ich bin zwar nicht vom Fach (Rotationsdruck), aber ich habe gelernt ungestrichene Papiere werden im Coldset gedruckt.


    Davon abgesehen, weder im Coldset oder Heatset findet eine oxitative Trocknung statt. Die Farben trocknen durch wegschlagen, verdunsten bzw. verdampfen.


    Ich hab mal in der Fachliteratur gestöbert. :thumbup:


    Wie genau McD & Co. ihre Tablettpropaganda druckt; keine Ahnung.


    Aber Heatset würde schon Sinn machen, da die bedruckte Papierbahn auf über 200° erhitz wird, wodurch alle Lösemittel der Farbe verdampfen. Anschließend wird die Papierbahn schlagartig runtergekühlt, wodurch das Harz vollständig aushärtet. Wenn dann noch ne Silikonschicht drauf kommt, halt ich es für unbedenklich. Ein bissl heißes Fett kann Silikon nichts anhaben.


    Immer wieder gute Denkanstöße. Thx Inkman

  • Für Heatsetfarben wird immer ein Trockner benötigt, aber eine Erhitzung auf über 200° ist nicht notwendig.
    Obwohl früher viel in Zeitungspapier(Coldset) eingewickelt wurde, würde das heute keiner mehr machen, da die weggeschlagene Farbe "sichtbar" ist.


    Obwohl ich in vielen Punkten Inkmans Meinung richtig finde und gut erklärt, widerspreche ich ihm hier. Es ist kein Verstoß gegen die Regeln, gerade hier geht McD & Co kein Risiko ein.


    Die Burger werden dir in einer Verpackung serviert, die Pommes in einer anderen, in der auch bei Hitze keine Farbmigration statt findet. In der Praxis benutzen viele Kunden die Tablettpropaganda als Tellerersatz, aber dieses machen nicht die Mitarbeiter und es auch nirgendswo empfohlen.
    Die Kunden könnten die Burger und Pommes auch direkt aus das Tablett, den Tisch oder den Bogen legen, dieses ist dem Kunden selbst überlassen.
    Rechtlich ist dieses ein großer Unterschied in der Lebensmittelproduktion.
    Nur wenn eine Gefährdung durch Fahrlässigkeit durch McD § Co vorliegt, müssten die eingreifen/warnen.
    Jetzt müsste also die getrocknete Farbe in den maximal 20 Minuten mit den heißen Pommes so migrieren, dass die Farbmenge messbar irgendeine gesundsheitsgefährdene Grenze übersteigt. Da ist nichts messbar.


    Also würden McD & Co direkt ihre Waren auf die Tablettpropaganda legen, wäre es ein Thema, durch die Eigenverantwortung der Kunden aber nicht.