Heidelberg streicht wieder Jobs

  • Und das werden auch nicht die letzten Kündigungen bleiben.


    Der Druckmaschinenbau zeigte in den letzten Jahren eine massive Abwärtstendenz. Die Zahl der Mitarbeiter wurde aber nicht in einem äquivalenten Maß dazu reduziert. Trends wurden verschlafen (Digitaldruck!) und Alternativen (Maschinenbau für andere Industriezweige) um Mitarbeiter zu beschäftigen, nicht entwicklet. Dies trifft auf alle großen deutschen Druckmaschinenhersteller zu.


    Bei HD scheint außerdem noch ein überproportionaler "Wasserkopf" aus der "guten alten Zeit" vorhanden zu sein. Der wurde bisher mit Steuergeldern (Kurzarbeit!) verdeckt.


    Es wird also noch (gravierend!) weiter gehen mit der Stellenreduzierung.


    Robert Kleist

  • Das dumme ist nur, dass der Wasserkopf sich zuletzt abbaut... die Stellen werden wieder in der Produktion gestrichen.


    Den meisten Mitarbeitern ist es schon fast egal, ob sie gekündigt werden. Das ständige hin und her zermürbt sie.
    Ich sage, dass es wohl so kommen wird, dass HDM in China ihre Maschinen baut und hier bei uns vielleicht noch die Entwicklung, Schulungszentrum, Showroom und Ersatzteillager bleiben.

  • Das ist natürlich die Entwicklung. Doch schreibt sich das so leicht. Wissen die Verantwortlichen eigentlich wohin das führt? Ist ihnen der soziale Frieden völlig egal? Ist es ihnen völlig egal, daß auch hier in Europa Menschen Familien zu ernähren haben, Kinder grossziehen sollen und diese Kinder eben wieder Arbeitsplätze brauchen? Ist es so wichtig hier in Europa dafür zu sorgen, daß in China(!) produziert wird? Interessante Entwicklung: Nicht nur in Österreich kann man die Jugendlichen mit wahnsinnigen Ideen radikalisieren und soweit bringen in einen völlig sinnlosen Krieg zu ziehen. Woran das wohl liegt? Mich wundert´s nicht. Ich denke auch die Jugendlichen sind frustriert wenn sie monatelang- vielleicht jahrelang auf Lehrstellensuche sind und dann erfahren müssen die Produktion wird immer mehr in Billiglohnländer verlagert.
    Vielleicht ist es leider schon zu lange her und die Generation die den Wahnsinn in Europa miterlebte und erkannte was die Ursache der völligen Zerstörung war stirbt bedauerlicherweise aus. Und besorgniserregenderweise scheint sich die junge Managergeneration nicht mehr daran zu erinnern was passiert wenn irgendwann mal die normalen Arbeiterschaft erkennt wie sie ausgenutzt und hintergangen wird.
    Doch solche Gedankengänge werden abgewürgt mit dem Slogan "Die Firma muss profitabel arbeiten"...
    Unfassbar was aus dieser ehemals so erfolgreichen und sicheren Firma geworden ist.
    Deshalb mein dringender Apell an die verantwortlichen Grössen des Druckmaschinenbauers: Erkennt endlich wie wichtig es ist auch hier in Europa, in Deutschland die Arbeitsplätze zu sichern und positive Zukunftsaussichten speziell für die Jugend zu garantieren. Nicht jedes Kind hat das Zeug zum Manager oder Software Entwickler, es muss auch HIER noch handwerkliche Arbeitsstellen geben. Wenn sich diese Einsicht durchsetzt wird es keinen Nährboden mehr für die Gehirnwäsche gewisser religiöser Fanatiker geben.

  • @ Beluga


    "Ich sage, dass es wohl so kommen wird, dass HDM in China ihre Maschinen baut und hier bei uns vielleicht noch die Entwicklung, Schulungszentrum, Showroom und Ersatzteillager bleiben."


    Genau so wird es sein, davon bin ich überzeugt. Klar hängen die Chinesen technologisch noch hinterher, da einfach ausgebildete Fachkräfte im Bereich Metallbau fehlen. Auf der anderen Seite ist China eines der ganz, ganz wenigen Länder auf der Welt, welches unser bewährtes Duales Ausbildungssystem übernimmt und versucht zu etablieren. Der beste Weg, um in mittelfristiger Planungsperspektive hochwertig produzieren zu können.


    @ ExDrucker


    Also ich habe in Deutschland hinsichtlich Auszubildender das gegenteilige Problem. Es ist sehr, sehr schwierig geworden, einen halbwegs "normalen" Jugendlichen mit akzeptablen Schulnoten zu bekommen (und wir zahlen nicht schlecht). Wir arbeiten in einer Region mit sehr viel Automobilbau, welcher uns die wenigen Jugendlichen streitig macht.


    Der Trend geht leider dahin, lieber einen Bachelor in Schwafologie zu absolvieren und zu glauben, damit das große Geld verdienen zu können, als einen Beruf zu erlernen und sich anschließend weiter zu bilden.


    Robert Kleist

  • Lache grade über den Schwafologiebachelor.
    Aber das trifft den Nagel auf den Kopf.
    Kenne Prokuristen und leitende Angestellte die durch schwafeln und Beziehungen den Job bekommen haben.
    Mit Haendearbeit reich.....zumindest wohlhabend werden ist Geschichte.
    Zu HD
    der Markt ist gesättigt. Mehr geht nicht.
    Die wissen es . Wir sowieso schon lange.