Mit Ökofarben wär' das nicht passiert...

  • EIn Auszug aus unserem Newsletter (Uhl-Media). Was meint ihr hierzu?


    Derzeit kursieren mannigfaltige Pressemeldungen über krebserregende
    Substanzen in Adventskalendern oder ähnlichen Produkten. Diese Debatte begann
    bereits vor ca. 1 Jahr, wird nun aber in der allgemeinen Presse ausführlicher
    durchleuchtet. Ein Problem dieser Thematik stellen Mineralölrückstände in
    Recyclingpapier dar. Konventionelle Druckfarben enthalten ca. 25% Mineralöl,
    welche im Recyclingprozess problematisch sind - speziell natürlich im späteren
    Verwendungszweck für Lebensmittelkartonagen. Uhl-Media plädiert von daher für
    die sogenannten "Öko-Druckfarben": Diese sind generell mineralölfrei
    und von daher wesentlich besser im Nachhaltigkeitsaspekt zu beurteilen.


    Link Pressemeldung zum Thema "giftiges Mineralöl in
    Adventsnascherei gefunden (Focus)" <>


    Link zum Thema Öko-Druckfarben (Uhl-Media) <>

  • Immer diese Panik mache. Der Anteil an Mineralöl ist so gering, da müsste man 1000 Kalender essen um überhaupt Schaden anzurichten. Auch mal andere Quellen lesen als Sensationsjournalismus. Und ich glaub, das mehr Weichmacher in der Plaste einer Pralinenschachtel ist als Mineralöl auf der gedruckten Verpackung.

    "Man kann einen Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken."

  • Hallo,


    mein Lieblingsthema:


    Gehen wir die Thematik doch einmal strukturiert an.


    Zu allererst sei erwähnt, dass die Medien nicht durchleuchten, sie erheben den Zeigefinger und schwingen sich zur moralischen Instanz auf. Mit sachlicher Betrachtung kann das ganze mangels Fachwissen schon nichts zu tun haben. Wer traut sich denn diesen moralischen Brüllaffen noch zu widersprechen, wenn sie einem ein "...aber es geht um Eure Kinder..." entgegenschleudern?


    Ökofarben, was ist das eigentlich? Als Ökofarben werden in der heutigen Zeit die Farben bezeichnet, deren Ölbasis nicht auf Mineralöl sondern auf pflanzlichen Ölen basieren. Sie nehmen bereits heute einen großen Teil des Produktspektrums der etablierten Farbhersteller ein. An dieser Stelle sei erwähnt, dass ich hier nur von den europäischen Farbherstellern spreche und keineswegs von asiatischen Produzenten, welche auch mal gerne Schwermetalle in ihren Farben verwenden. Wichtig ist an dieser Stelle noch, dass solche Ökofarben keineswegs zur Produktion von Adventskalendern taugen. Hier müssen fast zwangsläufig Farben mit niedrigem Migrationspotential zum Einsatz kommen. Denn einen wichtigen Rohstoff enthalten Ökofarben nämlich immer noch, den Trockner, welcher in der Regel auf Kobaltverbindungen basiert. Dieser Rohstoff fehlt in Farben, welche aufgrund ihres niedrigen Migrationspotentials, für die Verwendung zum Druck von Lebensmittelverpackungen freigegeben sind. Der Druck-Fachpresse war gestern zu entnehmen, dass Jänecke+Schneemann neue Serien mit einem Kobalt-Substitut vorgestellt hat. Hier kommt man offensichtlich dem Gesetzgeber zuvor, denn man geht davon aus, dass Kobaltverbindungen im kommenden Jahr eine neue Einstufung erfahren und kennzeichnungspflichtig werden.


    Zur Überschrift: "Mit Ökofarben wär´ das nicht passiert".


    Es sei noch einmal klargestellt, dass es hier um gefundene Mineralölspuren aus dem Karton geht. Wie kommen die Mineralölspuren dort hinein? Ganz klar, es handelt sich um Recyclingmaterial. Der Großteil von Recyclingmaterialien stammt aus der Zeitungsprodution. Wie wir alle wissen, kommen hier fast ausschließlich Coldsetfarben zum Einsatz, welche sich durch ihr extrem schnelles Wegschlageverhalten auszeichnen. Warum werden hier keine Ökofarben eingesetzt? Ein solches Wegschlageverhalten, wie es für die Produktion von Zeitungen notwendig ist, ist mit Naturalölen noch nicht zu erreichen. Und natürlich spielt auch der Preis eine Rolle.

  • Entgegen aller Reyclingbegeisterung könnte man für die Produktion von Lebensmittelverpackungen einfach Frischfaserkarton verwenden.


    Aber dann könnten manche hier nicht wieder Imagepflege mit Öko-Farben betreiben und noch einen Link auf ihre Homepage unterbringen ;)

  • Ich hätte noch einen Themenvorschlag für euren nächsten Newsletter:


    Mit Recyclingpapier wäre das nicht passiert - Uhl druckt das für sie....



    (dann kann man auch schön das FSC, ÖKO usw Siegel draufklatschen)


    Am Umweltschonendsten wäre diese Newslettermeldung:


    Wir sind die Ökologischste Druckerei der Welt - wir haben unsere Maschinen stillgelegt, die Belegschaft nach Hause geschickt und schicken Ihnen jetzt diesen Newsletter per mail.
    Die Ökobilanz unseres Unternehmens ist jetzt unschlagbar...

  • Ha, Ha!


    Zum "Tropenholz in Kinderbüchern" kann ich nur sagen


    a)
    wen interessiert es ob es Kinderbücher oder Modekataloge sind?
    Ist das dann nicht ganz so schlimm?


    b)
    wo soll den sonst das Papier aus Asien herkommen, wenn nicht heimisch gewachsenes?
    Aus dem bayrischen Wald? - Sehr ökologisch der Transportweg nach Asien!


    Oder glauben die selbst, dass da Teakholz oder ein Mahagonistamm von 4m Durchmesser ins Papier gemahlen wird,
    wo extra ein ganzer Wald dafür gerodet wird?


    ÖKO lieb und recht - auch sinnvoll
    Aber man kann das auch alles übertreiben.

  • Um das mal auf einen Nenner zu bringen: Solange die Schadstoffe der Druckfarbe/des Papiers/des Leims eines Bierflaschenetiketts nicht durch das Glas migrieren, ist diese Debatte überspitzt und springer-reißerisch. Sollen die lieben Kleinen ruhig 4 Zimtsterne essen (damals war ja schon die Schadstoffdosis aus drei Zimststernen nahezu tödlich! Komisch, ich hab die als Kind blisterweise verschlungen und lebe noch) oder gleich am ersten Tag alle 24 Türchen plündern - Dreck reinigt ja bekanntlich den Magen und auch gilt: No Risk, No Fun ;) Außerdem ist Schokolade sowieso schlecht für die (Kinder)Zähne :P


    uhl-media: Alles richtig gemacht, warum soll man solches Gewäsch nicht für sich vermarkten?! Auch schlechte Werbung ist ja bekanntlich immerhin Werbung.


    FirnisKoch: Sehr präzise zusammengefasst. Es ist alles gesagt. Hut ab! Achso, auf deine rhethorische Frage antworte ich mit einem klaren ICH!





    Einen schönen Abend wünsche ich euch :beer:

    Das Killerargument für unbeugsame Mediengestalten:


    Ich schlag dich CMYK im 60er-Raster bis du nur noch Moiré siehst!!

  • Uhl-Media plädiert von daher für
    die sogenannten "Öko-Druckfarben": Diese sind generell mineralölfrei
    und von daher wesentlich besser im Nachhaltigkeitsaspekt zu beurteilen.

    Manchmal ist weniger mehr.
    Sorry, aber sowas rausschicken wollen, ohne vorab geklärt zu haben ob diese Farben wirklich bei Lebensmittel eingesetzt werden dürfen, lässt mich an eurer Glaubwürdigkeit zweifeln.

  • Hi,


    ich hatte vor paar wochen die Ehre die "Mineralölfrei Farbe" im Coldset zu testen. Fakt is ja die is bestimmt gesünder weil se auf Rapsölbasis angemischt wird. Ausdruck is übrigens Hammer aber das is ja ned der Fakt, Fakt is die "normale Druckfarbe" wurde schon immer verwendet und es is noch nie was passiert weil wenn se mit Lebenmittel in zusammenhang stehen, wissen wir ja alle, wird darauf geachtet das da nix passieren kann und wir deutsche sind ja da echt genau was kontrollen und zertifikate angeht.


    Die wollen einfach nur, wurde mir so gesasgt, eine Steuererhöhung durchboxen für produkte die recycled werden und mit mineralölfarbe gedruckt worden sind. Also rein aufs Geld..Als ob ma scho ned genug zahlen. Des is wahrscheinlich wieder irgendwo in ner Kleindruckerrei im osten (ned bös gemeint) produziert worden wo ma nicht drauf geachtet hat sondern einfach nur preisgünstig und mit niedrigsten qualitätsstandart gedruckt worden ist. und dann wirds mal wieder verallgemeinert..... Wie immer...Aber warum ned, druck ma alle auf Rapsölbasis, könn ma auch gleich die Pommes durch die Maschine schicken und an der Auslage Majo und Ketchup bereitstellen. Könn ma nur drauf hoffen, das dann die Materialpreise wieder sinken, des wär der einzige vorteil. :thumbup:

  • Dayshi hat nen wichtigen Punkt angesprochen .Da ist nämlich mit dem ganzen Öko auch ne menge Geld im Spiel.
    Vordergründig , jetzt die Ökofarben anpreisen um dann da irgendwie Kohle mit zu machen und der ganze Schmuh und Schummelei der im Hintergrund läuft wird ja von der breiten Masse garnicht weiter beachtet.
    Sehe das bei dem tollen FSC .Kunde darf sich dann das Logo auf seine Drucksachen ballern zahlt mehr für den Job aber soll mir mal einer erzählen das die ganze Energie und Chemie die beim Drucken verbraucht wird das irgendwie erträglicher macht.
    Hey was solls keine Aufregung .Am 21.12 ist sowieso Weltuntergang ,ne Uhrzeit wäre aber nicht schlecht.Könnte es nicht ertragen abzutreten und mein Ofen ist nicht blitzblank sauber................

  • Des is wahrscheinlich wieder irgendwo in ner Kleindruckerrei im osten (ned bös gemeint) produziert worden wo ma nicht drauf geachtet hat sondern einfach nur preisgünstig und mit niedrigsten qualitätsstandart gedruckt worden ist.


    Na klar. (1) Was hat die regionale Lage direkt mit Qualität zu tun? (2) Firmen wie Rausch, Lindt usw. stehen oder wollen für Qualität stehen und wenn man sich die Kalender anschaut, dann bringen sie das auch mit der Verackung zum Ausdruck. (3) Mir wäre neue, dass "Kleindruckereien im Osten" gerade verstärkt in den Verpackungsdruck oder genauer in den Weihnachtskalender-Druck drängen.


    Und außerdem ist die ganze Angelegenheit unwissenschaftliche Hetze mit dem üblichen politischen Aktionismus, welcher prompt folgte. Man liest in diesem Zusammenhang immer nur könnte, Verdacht, womöglich. Mit solch Worten sagt man nichts, kann aber viel Schaden anrichten.


    Und dann die zynische Empfehlung, dass ein Stückchen Schokolade am Tag aus den Kalendern durchaus noch in Ordnung ist. Wieviel denn auch sonst...


    Den Schaden haben die Firmen. Diskreditiert und das zur Hochsaison. Wirklich klasse! Und das mit keinem einzigen wissenschaftlichen Beweis, dass wirklich Schäden für die Gesundheit entstehen können. Da haben die Staatstester wieder ganze Arbeit geleistet.

  • ich persönlich nenne diese Art der "Werbung" schlicht und einfach Guerilla Marketing


    Die größte Gefahr des Guerilla Marketing liegt aber sicherlich in der eingeschränkten
    Kontrollierbarkeit der durch eine Aktion angestoßenen öffentlichen Diskussion.
    Guerilla Marketing setzt auf das Prinzip der selbständigen, eigendynamischen
    Verbreitung der Botschaft. Die Richtung der einmal angestoßenen öffentlichen
    Diskussion ist später jedoch kaum noch beeinflussbar. In negativer Konsequenz
    können Imageschäden und Umsatzverluste eintreten, die nur mit enormen
    Investitionen wieder gut zu machen sind.



    soviel von mir zu diesem Thema...



    Gruß, Norbert

  • ... und wieder hat Uhl-Media ganz schön polarisiert.
    Ich habe mal ne Zeit lang in so einer Öko Bude gedruckt-mit ökofarbe-papier und "ÖKOCHEF" der tag aus und ein ständig den DAX beobachtet hat und seine Aktien raus und rein genommen...hat.
    Die Drucker dort haben an uralten Maschinen gestanden und kamen aus Sri Lanka-standen auf Europaletten weil unter ihnen die Farbe.Wasser und anderer Unrat herumschwamm.
    Ein Märchen....? Nein-ne Druckerei an der holländischen Grenze-in Deutschland.
    Diese Druckerei hat dann unsere Druckerei kurz nach der Maueröffnung geschnappt... und sind kurz darauf an die tschechische Grenze...
    Habe das nicht mitgemacht und bin beizeit dort weg.
    Aber immer und überall das Maul aufgerissen...Öko,Öko,Öko.
    Hat Uhl-Media schon irgendwo mal etwas konstruktives im Forum gebracht ?
    Ich habe nichts entdeckt.

    Es ist schwer im Tempel des Rechts logisch zu argumentieren, wenn der Hohepriester nicht ganz dicht ist.

  • Hallo Kollegen,


    ehrlich gesagt verstehe ich die völlig überspitzte Reaktion auf den Beitrag von Uhl-Media nicht. Nichts was hier dieser Firma alles angedichtet wird ist im Verhalten oder im Beitrag von Uhl-Media zu finden. Eher ist es doch so das eine gerechtfertigte Diskussion angestoßen wird über die es sich lohnt vorbehaltlos zu diskutieren. Was Uhl-Media macht sollte Leitlinie für die ganze Branche sein. Ich finde das Engagment sehr gut. Da gibt es in anderen Buden schlimmeres was an den Pranger gehört. Aber wohl ist hier eine Online-Druckerei so manchem ein Dorn im Auge.


    Grüße
    Günter

    Alles Wahre ist so einfach, dass es eigentlich nur ein Dummkopf verstehen kann. Darum haben es ja die klugen Köpfe so schwer.

  • Aber wohl ist hier eine Online-Druckerei so manchem ein Dorn im Auge.



    Guten Morgen,




    schon damals im Meisterkurs wurde der Begriff " Elementar Chlorfrei gebleicht "
    eingehend behandelt sowie die breite Masse der hochgiftigen Chemikalien die nötig
    sind um Recyclingpapier so schön "hell" werden zu lassen...das war in den 90er Jahren als die breite Masse an
    Umweltbewussten Bürgern laut nach Chlorfrei gebleichten Papieren schrie..wo eigendlich auch
    der ganze >Hype< entstand.
    Ich erinnere mich noch gut an BVS elementar Chlorfrei gebleicht ;) Damals gabs noch keine Chlorfrei gebleichten Papiere...die Öffendlichkeit forderte sie jedoch und so entstand der Begriff " Elementar Chlorfrei gebleicht " und alle waren zufrieden und haben überwiegend nur noch dieses Zeug bestellt...die Emmissionswerte schossen bei der Herstellung von diesem Mist durch die Decke doch keinen juckte es ....


    Ich schrieb nur wie ich die Art der Werbung einstufe...weiter nichts


    P.S. Thema Online Druckerei: Das gehört in diese Diskussionsrunde nicht hin dafür bitte nen eigenen Thread ;)



    Gruss, Norbert
    @ Thomas..diesmal ist die Quelle meine eigene
    sowie der Meisterkurs der Nürnberger Schule ;)


    ich vergas noch zu erwähnen dass ich seit vielen Jahren Abonnent des Greenpeace Magazines bin...denn Umweltschutz liegt mir schon sehr am Herzen auch wenn es für den einen oder anderen hier nicht auf den ersten Blick erkennbar ist ... aber ich liege hier ja auch nicht auf der Couch des Psychotherapeuten :D

  • Hallo Kollegen,


    ehrlich gesagt verstehe ich die völlig überspitzte Reaktion auf den Beitrag von Uhl-Media nicht.


    Uhl Media schreibt hier im Forum ausschliesslich und nur über Uhl Media.
    Damit haben sie es sogar schon in die Liste der beliebtesten Tags im Forum hier geschafft.
    Ein Schelm, wer dabei an Werbung denkt...


    @ Admin :


    Das du dich für den Beitrag (von Guenter1961) bedankst, kann ich auch nicht nachvollziehen.
    So wie ich das sehe, müssen einige Firmen jetzt schon für Werbung im Forum bezahlen.
    Finde ich auch ne gute Sache, da es dem Forum also uns allen zu Gute kommt.
    Wieso darf Uhl-Media dann hier kostenlos werben?

    Optimismus ist nur ein Mangel an Information
    (Heiner Müller)

  • Hallo,


    natürlich hat das ganze von Uhl-Media auch etwas mit Eigenwerbung zu tun. Das ist etwas was mir auch nicht so gut gefällt. Aber seien wir doch mal ehrlich. Hier im Forum wird ständig und immer ob von Betrieben oder Forumsmitglieder Werbung für alles mögliche gemacht. Seien es Produkte, Maschinen, Hilfsmittel usw. In den beliebten Tags stehen auch Heidelberg, KBA und und und. Ich sehe es wie Thomas das hier eine gute Diskussion angeregt wird über Sinn und Unsinn heutiger Umweltpolitik und welche Schlüsse daraus zu ziehen sind.


    Grüße
    Günter

    Alles Wahre ist so einfach, dass es eigentlich nur ein Dummkopf verstehen kann. Darum haben es ja die klugen Köpfe so schwer.

  • Ich habe die Themen bislang offen gelassen, weil meist eine recht interesante Diskussion darauf folgte.

    Was in diesem fall, ja offensichtlich nicht der Fall war ;)

    "Ich arbeite nach dem Prinzip, dass man niemals etwas selbst tun soll, was jemand anders für einen erledigen kann"
    Das Erfolgsrezept des Multimillionärs John D. Rockefeller
    :saint: