Verrreibung Auftragswalzen - warum tont es - XL

  • Hallo, mich würde interessieren warum es tont, wenn man bei ungestrichenen Papieren die verreibung der Farbauftrager anstellt?
    Wozu die verreibung gut ist, ist klar nur warum tont es mit verreibung.
    Wer kann mir das gut verständlich erklären. Ich hoffe jemand kann mir weiterhelfen.
    PS. Ich arbeite auf einer XL-105
    Bin für jede Antwort dankbar!!

  • Guten Morgen Matu und herzlich willkommen in unserer Community!
    Im Standard-Druck ist die Traversierung der Farbauftragwalzen immer abgestellt und wird nur bei schablonierempfindlichen Motiven eingesetzt. Man sollte immer so wenig Farbauftragwalzen wie möglich traversieren lassen, um die von Dir genannte Erscheinung zu vermeiden. Denn sonst kann es passieren, dass die seitliche Verreibung den hauchdünnen Feuchtmittelfilm auf der Druckplatte "aufreißt" und an dieser Stelle Farbe übertragen wird - es tont.
    Beste Grüße aus Hamburg, Olaf,

    Es heißt ja nur "guten Morgen" weil "halt die Fresse" gesellschaftlich nicht so akzeptiert ist. :rolleyes:

  • Das heißt der Wasserfilm wird praktisch weggerieben oder wie kann ich mir das vorstellen?
    Und wird das "aufreißen" bzw. tonen bei zunehmender Geschwindigkeit stärker oder spielt das keine Rolle?!
    PS. Danke für deine schnelle Antwort :thumbup:

  • Das heißt der Wasserfilm wird praktisch weggerieben oder wie kann ich mir das vorstellen?
    ... so ähnlich - stelle Dir einfach vor, Du würdest mit dem Handballen über eine nasse Tischplatte fahren.
    Und wird das "aufreißen" bzw. tonen bei zunehmender Geschwindigkeit stärker oder spielt das keine Rolle?!
    Das kann ich Dir nicht sagen, habe ich noch nie geprüft.
    PS. Danke für deine schnelle Antwort
    ... immer wieder gerne! Gruß Olaf.

    Es heißt ja nur "guten Morgen" weil "halt die Fresse" gesellschaftlich nicht so akzeptiert ist. :rolleyes:

  • Hallo Matu,


    auch von mir ein herzliches Willkommen!


    Das hat Olaf mal wieder spitzenmäßig erklärt.
    Das mit dem Handballen ist ein sehr guter Vergleich.
    Du musst einfach mit dem nassen Ballen mal eine gerade Rutschbewegung machen,
    oder aber zusätzlich mit seitlichen Bewegungen...welcher Ballen rutscht sich schneller trocken? ;)


    Der Feuchtfilm muss sich ja nun nicht nur in der Umlaufrichtung stabilisieren, sondern auch noch die seitliche Changierung
    bewältigen. Da ist das Ganze schon etwas empfindlicher. Sind ja zwei Angriffspunkte mehr.


    Ein Beispiel zur Geschwindigkeit...war jetzt zwar an einer CD102, jedoch denke ich, der Sinn ist erkennbar.


    Ich hatte einen Trucard-Karton, irgendwas mit 300-400g/m².
    Die hatten mir die Abbildungen dermaßen schlecht plaziert, dass ich auch ein Schablonieren hatte.
    Bekam das mit zusätzlichen "leichten" Öffnen der Walzenschlösser in den Griff.
    Dies ist ja im Grunde auch nichts anderes, als eine erhöhtes seitliches Spiel...
    Bis 9.000 Bg./h hatte ich keinerlei Probleme damit, darüber fing es dann an zu tonen.
    Dann immer wieder Wasser verstärken etc. ist ja auch keine Lösung und kann auch in die Hose gehen.
    Du musst ja dann auch wieder die Farbe verstärken...da kommste in eine Spirale.....


    Also druckte ich die Geschichte mit 9.000, war auf der sicheren Seite und dann war es gut.
    Also kann ich aus dieser Sache heraus schon vermuten, dass dies, je höher die Geschwindigkeit ist, desto höher
    ist die Wahrscheinlichkeit, eines Tonens gegeben. Ist ja irgendwie auch logisch, denke ich.


    Und das es bei ungestrichenen Papieren häufiger auftritt ist der Oberfläche geschuldet.
    Da ist das Fenster für den Feuchtfilm ja sowieso viel enger gesetzt!


    Hoffe auch ein keines Stück Licht ins Dunkel gebracht zu haben.


    Gruß
    Gutenberg69

  • ""as heißt der Wasserfilm wird praktisch weggerieben oder wie kann ich mir das vorstellen?
    ... so ähnlich - stelle Dir einfach vor, Du würdest mit dem Handballen über eine nasse Tischplatte fahren.
    Und wird das "aufreißen" bzw. tonen bei zunehmender Geschwindigkeit stärker oder spielt das keine Rolle?!
    Das kann ich Dir nicht sagen, habe ich noch nie geprüft.""


    Kurze Frage warum sollte der Wasserfilm weg gerieben werden? Die Auftragswalzenverreibung ist doch über den Auftragswalzen und nicht direkt an der Platte?

  • Kurze Frage warum sollte der Wasserfilm weg gerieben werden? Die Auftragswalzenverreibung ist doch über den Auftragswalzen und nicht direkt an der Platte?


    Zusätzlich zur Verreibung kann durch öffnen der Walzenschlösser (Farbauftragswalzen) ein seitliches Changieren eben dieser Erzeugt werden.



    Grüße
    Günter

    Alles Wahre ist so einfach, dass es eigentlich nur ein Dummkopf verstehen kann. Darum haben es ja die klugen Köpfe so schwer.

  • hi,


    ich drucke immer mit 3 offenen walzen, dass heisst 1-3 offen, 4 ist zu. an deiner stelle würde auch mal alle farbauftragswalzen zum reiber nachschau und justieren.
    eine andere ursache könnte auch die feuchtauftragswalze sein - wenn diese zu schwach zur platte steht. also auch hier mal prüfen ob noch alles passt.

  • moin,


    macht gar keinen sinn. zu dem ist anzumerken das die 1 und 2 farbauftragwalze( weiß und blaue markierungen an den stellschrauben)
    die höchste auftragskraft haben. zusammen 88 %( einzeln logischerweise jeweils 44 % ); die beiden letzten zusammen den rest von 12% ( jeweils einzeln 6 % ).demnach haben die letzten beiden "nur" die aufgabe den farbfilm zu glätten. wenn auftragwalzen traversieren sollen, dann lediglich die ersten beiden weil sie sich am besten bemerkbar machen...


    heinz

  • annst Du mir mal erklären was das für einen Sinn macht?


    ganz einfach, da ich viele sammelformen drucke und ich viele auftragswechsel habe ist das für mich die beste lösung - anstatt ständig zu schauen ob es irgendwo schabloniere könnte und das tut es auch zu 90%.


    Zitat

    macht gar keinen sinn. zu dem ist anzumerken das die 1 und 2 farbauftragwalze( weiß und blaue markierungen an den stellschrauben)


    ja ja die theoretiker wieder. :whistling:
    bei den formen die ich habe, hat es sich einfach bewährt 1-3 auf zu machen, wenn nur 1 und 2 offen sind kann man schablonieren noch erkennen.

  • Die XL sollte eine Feuchtmittelkompensierung haben. Die bewirkt das mit steigender
    Maschinengeschwindigkeit der Feuchtmittelfilm verringert wird. Wenn die Maschine
    schneller dreht hat das restliche Feuchtmittel auf der Platte einfach weniger Zeit
    zu verdunsten. Damit nicht übermäßig viel Wasser auf der Platte rumschwimmt wird
    es einfach in der Software anders angesteuert. Sprich es ist also normal das mit
    changierenden Walzen der Feuchtmittelfilm eher abreißt - es tont.
    Die Leitkurve kann man genau so anpassen wie auch die Farbvoreinstellkurven.
    Oder einfach Wasser geben ;)


  • danke für deinen beitrag.
    sehe aber jetzt nicht denn zusammenhang über eine schlecht angeordnete nutzenverteilung und daraus folgenden schablonieren und der wasserführung.

  • moin,



    genau .. ein theoretiker mit 25 jahren maschinenerfahrung ;)
    es macht mehr sinn eine der ersten beiden zu öffnen( changieren) und die 3. von der platte wegzudrehen als
    speicherwalze die trotzdem noch verrieben wird . das macht auf jeden fall mehr sinn als bewegung auf der platte zu haben
    und sich a) die lichter mechanisch wegzureiben.. und b) mit mehr feuchtmittel dem tonstreifen entgegenzuwirken und sich
    in nebenbildstellen ein emulgieren heranzuzüchten.. probiers mal aus ;)


    heinz

  • Kalkprävention wichtig,am besten wöchentlich einmal,da kommen meistens die Tonprobleme her(war bei uns auch so,wenn man mal 3-4 Wochen nicht gereinigt hat,fing das Elend wieder langsam an).
    alte Walzen und Auftragswalzen nicht zu stark zum Verreiber und zur Platte.versuch macht klugt :thumbup:
    Zur seitlichen Verreibung wurde ja schon einiges geschrieben.


    Wie oft justiert ihr eure Auftragswalzen zum Verreiber? bei uns muss man erst einen grossen Teil des Walzenstuhl´s ausbauen bevor man justieren kann.bei einer 10 Farben selbst im Halbformat schon eine Quälerei,deshalb bei uns meistens nur einmal im Jahr.

  • genau .. ein theoretiker mit 25 jahren maschinenerfahrung ;)
    es macht mehr sinn eine der ersten beiden zu öffnen( changieren) und die 3. von der platte wegzudrehen als
    speicherwalze die trotzdem noch verrieben wird . das macht auf jeden fall mehr sinn als bewegung auf der platte zu haben
    und sich a) die lichter mechanisch wegzureiben.. und b) mit mehr feuchtmittel dem tonstreifen entgegenzuwirken und sich
    in nebenbildstellen ein emulgieren heranzuzüchten.. probiers mal aus ;)


    sollche tipps nehme ich gerne entgegen und bei gelegenheit wird das ausprobiert. wobei mich meine kollegen an der maschine warscheinlich dann für bekloppt abstempeln werden.


    mit den 3 offenen walzen bin ich halt bisher am besten gefahren und wurde auch von den kollegen angenommen, weil ja logisch.