Uhl-Media lehnt "braun-grünen" Druckauftrag ab

  • Solch ein Auftrag ablehnen find ich O.K.......ist eine Sache.....kann ja auch sein,das der Auftrag sich von der Kalkulation nicht gerechnet hat ?! Weiß man ja nicht!


    Nur das jetzt als Werbeplattform zu nutzen finde ich ein wenig peinlich.....und das mit den Bäumen pflanzen sogar oberpeinlich....ob die Chefs von Uhl Media wohl alle zu Fuß oder mit dem Rad zu Arbeit kommen um Klimaneutral zu sein?

  • 50 000 000 - 80 000 000 Tote hat der sogenannte Nationalsozialismus zu verantworten verbunden mit einer gigantischen Zerstörung der Lebensgrundlage für Millionen Menschen die bis heute noch nachwirkt.


    Wahrlich eine Meisterleistung zum Schutze von Mensch und Natur.


    Mir fehlen echt die Worte wie man solch zutiefst menschenverachtende Vorstellungen auch nur im Ansatz gut heissen und verbreiten kann.


    Welch menschenverachtende Vorstellung wird denn gutgeheißen? Dass sich die nationalen Sozialisten für die Natur einsetzten? (und den Wolf übrigens nicht hier haben wollten, weil er sich nicht gut integrierte - aber diese lustige Sache nur am Rande) Der Nationalsozialismus bestand nicht nur aus töten, auch wenn einigen das lieber wäre. Der hatte noch viel mehr auf dem Kerbholz. Und einige "Volksfänger" kommen auch heute noch zur Anwendung. Und ich schrieb das auch nur, weil Uhl-Media meint, es wäre eine neue Masche, dass Nationalsozialisten einen auf Öko machen und die Natur für sich entdecken. Das war eben schon immer so.
    Da musst Du nicht mit irgendwelchen Zahlen rumwerfen. (wobei die interessant anmuten...)



    Schubbeduster. Du schreibst es. Zeitgeist. Und da wird es meines Erachtens latent gefährlich. Der Zeitgeist schlug auch mal in eine andere Richtung.


    "Druckerei XYZ druckt nicht für Sozialdemokraten und Juden". "Finde ich gut." "Richtig so." Wäre vor Jahrzehnten niemanden sauer aufgestoßen.

    • Offizieller Beitrag

    Was EHST (wahrscheinlich) damit sagen wollte ist, dass es früher auch schon sowas wie "Naturverbundenheit" gab.
    Ob das jetzt was mit dem Nationalsozialismus zu tun hat sei mal dahingestellt.
    Das hier ist auch nicht das richtige Forum um über solche Fragen zu diskutieren.
    Zumal ich jetzt schon weiß wo das endet.


    Das es beim Nationalsozialismus nichts zu beschönigen gibt wird ja wohl hoffentlich jedem klar sein.


    Und damit bitte zurück zum Ursprungsthema, ansonsten mache ich hier zu. :!:

  • Hallo und Danke für die lebhaften Antworten hierzu. Damit hatte ich in dieser Form nicht gerechnet.


    Ich will und kann an dieser Stelle nicht auf alle Antworten eingehen. Nur vielleicht noch einmal unser Standpunkt in Kurzform und zur Klarstellung:
    -Uhl-Media lehnt nationalistisches Denken ab. Und aus diesem Grund nahmen wir uns die Freiheit den Auftrag abzulehnen. Das hat nichts mit "gegen die Meinungsfreiheit / gegen Pluralität unserer Gesellschaft", sondern "für seine Meinung einstehen" zu tun!
    -Der Auftrag wäre für uns weiterhin wirtschaftlich gewesen.
    -Werbung betreiben wir von Uhl-Media mit Druckqualität, Umweltargumenten (ja!), günstigen Preisen und gutem Service. Logischerweise aber nicht mit dem Ablehnen von Aufträgen. Diese Interpretation finde ich schon sehr weit ausgeholt. Dass wir zahlreiche positive Rückmeldungen hierzu erhielten freut uns (und mich persönlich) aber sehr.
    -Die Meldung und die Ablehnung des Auftrages war auch eine Art "Notbremse", um dem evtl. später folgendem Vorwurf zu begegnen, dass wir als "grüne" Druckerei für "braune" Kunden drucken. Das halte ich aber für legitim. Was hätten wir denn sonst machen sollen?
    -Der Grund für die Auftragsannahme lag auch darin, dass wir die Broschüre zunächst in Richtung Ökologie, Nachhaltigkeit, Bio einschätzten und eine dementsprechende Produktionsweise auch für den Kunden Sinn stiftet. Die rechtsextreme Gesinnung der Zeitung hatte sich uns definitiv nicht erschlossen! Darin liegt auch eine Gefahr in der Verbreitung dieser Zeitschrift: Mir war es z. B. neu, dass Rechtsextreme innerhalb der Ökoszene werben.
    -Noch etwas: Ich wurde darauf hingewiesen, dass nicht alle e.V. (eingetragenen Vereine) steuerbegünstigt sind: Diese Behauptung ziehe ich hiermit zurück.


    So - und nun drucken wir eine Broschüre für ein multikulturelles Festival - zum Sonderpreis :) .


    Schöne Grüße,
    Andreas Uhl

  • Ich finde zu diesem Thema waren das viele interessante Beiträge.
    Vor allem finde ich es prima, dass der Blick etwas über den klassischen Tellerrand hinaus reicht.
    Das ist doch das Salz in der Suppe.
    Jeder ging sachlich und ohne persönliche Anfeindung mit den anderen um. In der Sache fand ich es aber richtig spannend.


    Was mich allerdings stört ist die permanente Maßregelung verbunden mit der Drohung dieses Thema zu schließen.


    Und damit bitte zurück zum Ursprungsthema, ansonsten mache ich hier zu.


    Sind wir hier tatsächlich so schlimm und undiszipliniert?


    Beste Grüße
    Olaf

    Dumme Menschen machen den selben Fehler immer wieder,
    schlaue Menschen machen neue.

    • Offizieller Beitrag

    Sind wir hier tatsächlich so schlimm und undiszipliniert?


    Ganz ehrlich?
    Wenn ich mir hier frühere Diskussionen, welche auch eher in die politische Richtung gegangen sind, ansehe kann ich deine Frage leider nur mit einem ganz klaren Ja beantworten!
    Das betrifft sicher nicht alle, hat aber schon zu genug Ärger geführt, so dass ich derartige Diskussionen nur noch in eingegrenztem Maße zulassen werde.


    Das mag dir persönlich nicht gefallen.
    Lasse ich die Diskussion hier aber unmoderiert weiterlaufen weiß ich schon, dass mein Briefkasten wieder voll wird mit Beschwerde PN´s und es werden wieder einmal Mitglieder ihre Accounts löschen.
    Politische Themen waren hier leider schon immer ein heißes Eisen.
    Schade ist es allemal.

  • Zitat

    Mein Forenradar sagt mir das es hier in Kürze wieder krachen wird.


    Daher schon an dieser Stelle die Bitte, sachlich zu diskutieren. ;)

    kann ich leider nicht.
    Marvin und EHST reden so ne gequirlete Scheisse das mir schlecht wird.
    Bitte mach diesen Thread zu.Es ist schon mehr als genug dazu gesagt worden

  • @ uhl-media :


    Interessiert hätte mich aber schon mal, wieso man mit der Ablehnung dieses Auftrages an die Öffentlichkeit geht?
    Man hätte den Auftrag ja auch stillschweigend ablehnen können.
    Vielleicht wäre es ja möglich nochmal auf die Beweggründe einzugehen?
    Mir erschliessen sich da nur Werbezwecke, ein anderer Grund erschließt sich mir irgentwie grade nicht.

    Optimismus ist nur ein Mangel an Information
    (Heiner Müller)


  • -Uhl-Media lehnt nationalistisches Denken ab. Und aus diesem Grund nahmen wir uns die Freiheit den Auftrag abzulehnen. Das hat nichts mit "gegen die Meinungsfreiheit / gegen Pluralität unserer Gesellschaft", sondern "für seine Meinung einstehen" zu tun!


    Das hat doch auch niemand behauptet. Natürlich kann jeder alles ablehnen (aber oft nicht jeder alles annehmen) - sogar ohne sich dafür zu rechtfertigen. Ist wie mit dem Hausrecht.



    Zitat

    -Die Meldung und die Ablehnung des Auftrages war auch eine Art "Notbremse", um dem evtl. später folgendem Vorwurf zu begegnen, dass wir als "grüne" Druckerei für "braune" Kunden drucken. Das halte ich aber für legitim. Was hätten wir denn sonst machen sollen?


    Ablehnen und fertig. Diesbezüglich kann ich es aber fast verstehen. Weil eben, wenn es falsche Leute erfahren, eine enorme Hetze geben kann. Es gibt Leute, die machen da vor gar nichts halt. In Brandenburg muss demnächst ein Hotel schließen, weil sie nicht mitbekamen, dass NPDler eine Veranstaltung dort buchten. Die dachten sich nichts dabei, die fragten auch nicht nach der politischen Einstellung. Das Presse-Echo darauf war so fein, dass der Umsatz einfach wegbrach. Und das hat eine deutliche totalitäre Note. Ja, um soetwas möglichst nicht passieren zu lassen, kann ich euch, Uhl-Media, sogar verstehen. Aber bestand die Gefahr?


    Zitat

    -Der Grund für die Auftragsannahme lag auch darin, dass wir die Broschüre zunächst in Richtung Ökologie, Nachhaltigkeit, Bio einschätzten und eine dementsprechende Produktionsweise auch für den Kunden Sinn stiftet. Die rechtsextreme Gesinnung der Zeitung hatte sich uns definitiv nicht erschlossen! Darin liegt auch eine Gefahr in der Verbreitung dieser Zeitschrift: Mir war es z. B. neu, dass Rechtsextreme innerhalb der Ökoszene werben.


    Wenn es aber nun nicht ersichtlich ist und offenbar auch keine volksverhetzenden oder faschistischen oder rassistischen Artikel darin zu finden sind, was ist dann an der Zeitung schlimm? Wenn also keine braune Meinung zu finden ist, kann die Zeitschrift doch auch nicht als gefährlich betrachtet werden. Wenn ich harsusfände, dass der Bäcker gegenüber ein brauner Bäcker ist, macht es doch schlagartig den Kuchen und die Brötchen nicht schlechter.
    Die Braunen meienn das bestimmt ernst und tun nicht nur so als wären sie "voll öko, ne".


    Nicht, dass man mich falsch versteht, die Ablehnung ist ja verständlich, aber zu sagen, die Zeitschriftenverbreitung sei gefährlich, ist genauso quatsch wie die öffentliche Distanzierung. Die halbe Republik kuscht vor rot-linken Meinungsmachern und entschuldigt sich umgehend, wenn man doch mal unbeabsichtigt mit brauner Suppe in Berührung kam. Das ist viel gefährlicher als solch komisches Ökoblättchen von Blut-und-Boden-Romantikern. Die lieben ihre Heimat wie viele andere auch und sabbeln ab und an komisches Zeug. Statt solch Leute ins gesellschaftliche Abseits zu stellen, sollte man sie lieber ganz normal behandeln und ihre ewiggestrigen Marotten ignorieren. Und vor allen Dingen ungezwungener mit der Vergangenheit und der Heimat umgehen. Denn nur wenn man selbst weiß, wer man ist und wo man hingehört, kann man andere respektieren und schätzen. Dessen sollten sich Farben des linken Spektrums (von grün, über rot bis braun) mal bewusst werden, dann klappt es auch mit dem Miteinander.


    Zitat


    So - und nun drucken wir eine Broschüre für ein multikulturelles Festival - zum Sonderpreis :) .


    Damit könnt ihr doch werben. Es ist immer interessanter für was man sich einsetzt.

  • Ich kann's nicht lassen und muss'n bisschn Sprit in's Feuer gießen
    (Feuer? brennt's hier irgendwo?) Demokratie ist keine Einbahnstraße,
    heute bin ich mal die


    Opposition. Ich kann an dem Internetauftritt oder E-Paper von Umwelt und Aktiv nichts propagandistisches finden, es sei denn, ich lese zwischen den Zeilen. Und auch nur mit viel bösem Willen.


    gezeichnet: ein hellbraun-grüner Theresa-jünger

  • Ich machs mal ganz OT


    Als die "Grünen" damals im Bundestag aufschlugen, trugen sie Strickpullis und fuhren Fahrrad, heute edelsten Zwirn und die dicksten Autos.......das zum Thema Ökologie.....

  • Als richtiger Öko muss man schon entsprechend aussehen. Da hast Du recht. Kleider machen ja schließlich Leute, hm? Ich würde den Begriff Ökologie aber nicht benutzen, bevor er mit der Zeit noch komplett seines ursprünglichen Sinnes beraubt wird. Ökologismus trifft es doch viel besser.

  • Also wer heutzutage in der Lage ist, Druckaufträge abzulehnen, weil diese mit dem eigenen ethischen Gedanken nicht übereinstimmen, der hat Respekt verdient.
    Dort läuft es entweder wohl ziemlich gut. Schön, dass es nach so vielen schlechten Meldungen in der Branche auch noch Betriebe gibt, die wohl die "Hütte voll" haben.


    Bei uns im Betrieb läuft es auch alles andere als schlecht. Wir haben eine Umsatzsteigerung von 35% seit 2010, aber ich denke nicht, dass wir den Druckauftrag abgelehnt hätten, warum auch?
    Wir drucken für einen "kirchennahen" Verein mehrmals im Jahr eine Zeitschrift. Wenn ich lese, was dort so drin steht, ist mir ebenfalls nicht immer wohl dabei.


    Was mir an der Geschichte einfach etwas aufstoßt, ist diese Selbstdarstellung. Warum muss man es so publizieren, wenn es doch wirklich darum ging, es aus moralischen Gründen nicht zu drucken?
    Klar, wird dadurch versucht etwas in die Presse zu kommen, was ja auch nicht verwerflich ist. Es so aussehen zu lassen, als wäre das nicht gewollt, ist _imo_ etwas naiv.

  • Wie es scheint, kann man wohl abschliessend sagen: Egal, was du tust oder auch nicht tust, du bekommst immer dein Fett weg ;)

    Das Killerargument für unbeugsame Mediengestalten:


    Ich schlag dich CMYK im 60er-Raster bis du nur noch Moiré siehst!!

  • Also wer heutzutage in der Lage ist, Druckaufträge abzulehnen, weil diese mit dem eigenen ethischen Gedanken nicht übereinstimmen, der hat Respekt verdient.


    Das sollte eigentlich normal sein. Ethik gehört zum Geschäft dazu. Ethik ist aber Privatsache (was Unternehmen einschließt - außer Staatsbetriebe usw.) Geld verdienen um jeden Preis ist, salopp ausgedrückt, kacke. Beziehungsweise muss die persönliche Würde schon sehr tief gesunken sein, dass man wirklich jedem dient. (

  • Naja, ich weiß nicht ob das jetzt unbedingt etwas mit Würde zu tun hat, oder jemandem zu dienen. Du bietest eine Dienstleistung an, und jemand entlohnt dich entsprechend dafür.
    Das ist ja letztlich jedem seine eigene Entscheidung. Müssen nun die Druckereien, die seltsame Sexheftchen drucken, nun auch moralisch umdenken?



    Schätze es liegt alles im Ermessen des Betrachters, und das ist nunmal meine Meinung ;).


    PS: Wenn man mal so mitliest, welche Druckereien momentan Insolvenzanträge stellen… dann muss ich schon sagen, Respekt wenn man es ablehnt. Kam letztens nicht etwas in den Nachrichten, das eine Druckerei abgelehnt hat, 50.000 Korane zu drucken? Die nächste Druckerei, der es schlecht geht, wird es dankend machen...
    Wenn dir das Wasser bis zum Hals steht, denkt man schnell anders ;)

  • Natürlich hat das etwas mit Dienen zu tun. Du bietest ja deine Dienste an. Und ja, das hat auch etwas mit Würde zu tun, wenn man mit einem schlechten Gefühl dem Geld hinterherhechelt. Niemand muss umdenken, weil er irgendwas druckt. Er muss es mit sich vereinbaren können. Es gibt Leute, die konnten es mit sich vereinbaren, anderen Leuten nachzuspionieren oder aufpassen, dass keiner aus dem Lager oder Land entkommt. (dass dies nicht alle freiwillig taten, ist klar) Würdest Du es tun, weil Du eben Geld brauchst? Das meinte ich mit der Ethik.


    Dass man, wenn es einem schlecht geht, anders reagiert, ist normal, aber das muss dann auch jeder mit sich selbst ausmachen.

  • @ uhl-media :


    Interessiert hätte mich aber schon mal, wieso man mit der Ablehnung dieses Auftrages an die Öffentlichkeit geht?
    Man hätte den Auftrag ja auch stillschweigend ablehnen können.
    Vielleicht wäre es ja möglich nochmal auf die Beweggründe einzugehen?
    Mir erschliessen sich da nur Werbezwecke, ein anderer Grund erschließt sich mir irgentwie grade nicht.


    Wie gesagt, der Hauptgrund zur Ablehung war: Wir stehen zu unserer Meinung und tun das in diesem Fall auch kund. Ein anderer Grund war die besagte "Notbremse": Umwelt und Aktiv verwendete z. B. unser "eco-print" Logo, wodurch wir als Druckerei indirekt sichtbar sind. Wir wollten verhindern, dass man uns mit Umwelt und Aktiv in Verbindung bringt. Das wäre nicht nur unseren Kunden sauer aufgestoßen! Von daher war der Schritt an die Öffentlichkeit auch ein Zuvorkommen evtl. späterer Vorwürfe. Aber: "Werbung" wäre uns in anderer Form wesentlich lieber gewesen :!: